Wander Gabys Heilbronner Pflanzenwelt - Schwarze Tollkirsche - Atropa belladonna

Gestern, 29. Mai 2018 am Römerweg HW8 in Richtung Löwenstein aufgenommen. Die Blüten, die wie Glocken aussehen, weit geöffnet.
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  • Gestern, 29. Mai 2018 am Römerweg HW8 in Richtung Löwenstein aufgenommen. Die Blüten, die wie Glocken aussehen, weit geöffnet.
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Jetzt wird es giftig im Heilbronner Wald.

Wobei heute bei der Mittwochswanderung eine bereits verblühte Tollkirsche entdeckt wurde. Gestern waren die Blüten noch offen, allerdings Richtung Lehrensteinsfeld.

Der Name "Atropa" kommt von der griechischen Schicksalsgötting Atropos. Das heißt die Unabwendbare. Sie schnitt laut der griechischen Mytologie den Lebensfaden ab.
Und so macht es wohl auch diese Pflanze. Sie gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist in allen Pflanzenteilen tödlich giftig.
Bella Donna bedeutet in der italienischen Sprache schöne Frau, abgeleitet aus dem Lateinischen. Früher galt es als schön, wenn Frauen besonders große Pupillen hatten. Das Gift Atropin erweitert die Pupillen und es wird berichtet, dass Frauen im Mittelalter den Saft der Tollkirsche in die Augen träufelten um ihre Pupillen zu erweitern. Spannend ist, dass angeblich Wilderer ihn ebenfalls benutzten um nachts besser sehen zu können. Mystisch ist, dass die Tollkirsche heute ganz in der Nähe des Wilderer Kreuzes unterhalb vom Spörlesweg gefunden wurde.
Trotz aller Giftigkeit gilt sie als Heilpflanze und hat ihre Berechtigung. Richtig angewendet und dosiert (was man unter gar keinen Umständen selbst ausprobieren sollte) wirkte sie bereits in der Antike gegen Schmerzen und Fieber und wurde schon vor mehreren hundert Jahren in Kräuterbüchern erwähnt.
In österreichischen Zeitungen gibt es wohl auch so etwas wie hier in meine. stimme.de, dort heißen die Heimatreporter = Regionaut. Von Anita Buchriegler stammt diese Geschichte.

Gestern, 29. Mai 2018 am Römerweg HW8 in Richtung Löwenstein aufgenommen. Die Blüten, die wie Glocken aussehen, weit geöffnet.
Am Winterhaldenweg 2016 sah die Pflanze am 6. Juli noch frisch aus...
Hier eine Blüte, die mehr rötlich als braun aussieht. Aufgenommen im Regen in der Nähe der Burg Blankenhorn, 2017.
Heute, 30. Mai 2018 waren an diesem kleinen Strauch schon alle Blüten verblüht.
Typisch ist die etwas eingedellte Form der schwarzen "Kirsche"
Dieses Foto stammt auch vom Römerweg, August 2017
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Wander Gaby aus Heilbronn

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1 Kommentar

Privatperson
Wander Gaby aus Heilbronn
am 31.05.2018 um 14:13

Bis vor 3 Jahren bin ich auch achtlos durch die Gegend gelaufen und habe mich nicht mit der Flora und Fauna beschäftigt.
Inzwischen kenne ich mich ganz gut aus. Deshalb kam ja auch die Idee einen "Pflanzenführer" für den Heilbronner Wald zu schreiben.
Die meisten (selbst Hobbybotaniker und Kräuterführer) kennen die Pflanzen nur, wenn sie blühen. Das war mir zu wenig. Für mich ist es wichtig zu erkennen, was da wächst, die verschiedenen Stadien zu dokumentieren. Das geht halt wunderbar im Heilbronner Wald, da ich dort mindestens zweimal pro Woche unterwegs bin und die Pflanzen immer wieder aufnehmen kann. Außerdem kenne ich dann auch die Standorte und kann die Veränderungen beobachten.
Und seit diesem Jahr gehe ich ganz gezielt vor und stelle ein, so wie ich es entdecke, damit auch andere rechtzeitig hin können und sich die Pflanzen zum Beispiel in der Blühphase ansehen.
So wie wir es wunderschön zusammen erlebt haben bei der Akelei vor 14 Tagen. Nun ist alles weg...