MdL Achterberg: Podium an der HHN
Nachhaltigkeit braucht Vertrauen
Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsaufgabe betrifft alle Menschen. Diese Erkenntnis bildete den roten Faden der Diskussionsveranstaltung Nachhaltigkeit konkret, zu der MdL Gudula Achterberg an die Hochschule Heilbronn (HHN) eingeladen hatte. „Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt“ zitierte sie den Grünen-Slogan der ersten Stunde, der plakativ umfasst, dass Nachhaltigkeit viel mehr ist als Klimaschutz, nämlich ein Querschnittsthema, das eine ganzheitliche Betrachtung menschlichen Handelns erfordert. Ihre Gesprächspartner, Dr. Bettina Schmalzbauer, Leiterin der Heilbronner Stabsstelle für Klimaschutz, und HHN-Professor Roland Pfennig öffneten ein buntes Spektrum von Handlungsfeldern, in denen Nachhaltigkeit eine Rolle spielt.
Prägnante Fakten nannte zu Beginn Hochschul-Rektor Professor Oliver Lenzen in seiner Begrüßung als Hausherr: Konkret verschieben sich unsere Klimazonen jährlich 1,15 Meter in Richtung Norden. Die Summe der hergestellten Produkte übersteige seit 2020 die Menge der Biomasse auf der Erde. Wäre das Internet ein Land, stünde es beim Energieverbrauch auf Platz sechs aller Länder der Welt.
Dass aus diesen Erkenntnissen an unzähligen Stellen Handlungsbedarf erwächst, nahm Prof. Roland Pfennig in seinem Beitrag auf: Das Thema Nachhaltigkeit ist in Fakultäten und Verwaltung verankert. Die HHN übernehme Verantwortung, „um das Thema auf die Straße zu bringen“, ob bei Produktdesign, Materialforschung,, Logistik oder im neuen Mikro-Studiengang Nachhaltigkeitscoaching. Nachhaltigkeit sei auch eine Kommunikationsaufgabe, die Vertrauensbildung zum Ziel hat.
Wie mühsam dieses Vertrauen erkämpft werden muss, damit die Menschen sich auf den Nachhaltigkeitsweg machen, davon kann Dr. Bettina Schmalzbauer als Klimaschutzexpertin Lieder singen. Auch wenn Klimaschutz im Rathaus weiter Chefsache sei, müsse er gleichzeitig in den Fachabteilungen berücksichtigt und nach außen kommuniziert werden. Nach zwei Jahren als Klimaschutzmanagerin der Stadt Heilbronn weiß sie: „Die Menschen sind dann bereit, etwas zu ändern und aus ihrer Komfortzone zu kommen, wenn sie Vertrauen in etwas haben.“ Am wichtigsten sei, sich über Klimaschutz und Nachhaltigkeit auszutauschen, damit gute Projekte Nachahmer finden und Kreise ziehen können. Beginnen könne dies bei Alltagsfragen: Was brauche ich wirklich? Wie kann ich mich alternativ mit Energie versorgen? Muss ich wirklich fliegen?
Autor:Gudula Achterberg, Landtagsabgeordnete B90/Die Grünen aus Heilbronn |
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