Altbewährte und moderne Diabetesmedikamente
Über die Entwicklung der Diabetesmedikamente für Typ-2-Diabetiker sprach Dr. Tobias Armbruster, Hausarzt und Diabetologe bei der Diabetiker-Vereinigung Heilbronn. Von den Sulfonylharnstoffen, welche die Bauchspeicheldrüse „ausquetschen“, um mehr Insulin zu gewinnen, dabei aber auch Unterzuckerungen erzeugen können, gehen die Behandlungsformen zu Tripletherapien (dreifach), bei denen sich Metformin (Biguanide), altbewährt beweist, weil es die Zuckerneubildung in der Leber verhindert, für bessere Zuckeraufnahme im Muskel sorgt, Insulinresistenz abbaut und die Wirkung anderer Diabetesmedikamente unterstützt. Es ist gut kombinierbar mit modernen Medikamenten wie DPP4-Hemmern (Gliptine), welche die Insulinausschüttung nur bei steigendem Blutzuckerwert erhöhen und deshalb gut bei älteren Menschen einsetzbar sind, SLGT2-Hemmern (Gliflozine), die überflüssigen Zucker über den Urin ausscheiden, für Gewichtsabnahme und Blutdrucksenkung sorgen und einen hohen Zusatznutzen bei Herz- und Nierenerkrankungen aufweisen. Nachteile sind ein erhöhtes Risiko für Entzündungen im Genitalbereich und erhöhte Kosten. Als letzte Medikamentengruppe kommen die GLP1-Analoge (Nicht-Insulin-Spritzen) in Betracht, die aber sehr teuer sind. Regelmäßige Schulungen sollten für Typ-2-Diabetiker obligatorisch sein.ES
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