Medikamente im Straßenverkehr
Dieter Harfensteller, Apotheker, sprach bei der Diabetiker-Vereinigung Heilbronn über die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Fahrsicherheit. Offizielle Stellen behaupten, 3 – 10 % der Verkehrsunfälle seien durch Arzneimittel bedingt. Die Dunkelziffer könnte viel höher sein. So erhöht sich das Risiko, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein, durch schlechtes Sehen und Hören, durch Schmerzen, Diabetes und neurologische Erkrankungen, sowie durch Alkoholabhängigkeit zunehmend. Welche Arzneimittel aber Einfluss auf die Fahrsicherheit haben, ist häufig unbekannt. Autofahren ist „Multitasking“, d.h. komplexe Körperarbeit, bei der viele Aufgaben gleichzeitig erledigt werden müssen. Erschwerende Faktoren wie Lärm, Licht, Unterhaltung, Müdigkeit, Ärger, Alter und Geschlecht des Fahrzeuglenkers, Erkrankungen, Drogen, Alkohol und Medikamente kommen hinzu. Oft kann die Fahrtüchtigkeit nur mit Medikamenten erhalten werden, ein schmaler Grad zwischen hilfreich und gefährlich.
Gefährliche Wirkstoffgruppen sind vor allem in lang wirksamen Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln, Narkosemitteln, morphinhaltigen Schmerzmitteln enthalten. Aber auch Mittel gegen Allergien, Husten- und Betablocker können müde machen. Besonders in Phasen der Medikamentenumstellung ist dies zu beachten.
Eingestellt von: Elisabeth Staas
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