Pfarrer Mayer-Gesellschaft
Von Feudallasten befreite Bauern
Warum konnten sie die Hohenloher Bauern erst im Revolutionsjahr 1848 endgültig von den Feudallasten der vormals regierenden Fürsten befreien ? Wo doch die Leibeigenschaft bereits im 18. Jahrhundert abgeschafft worden. Dieser Frage ging Dr. Thomas Kreutzer nach. Der Kreisarchivar des Hohenlohekreises schilderte vor 35 Besuchern in der Aula der Akademie für Landbau und Hauswirtschaft (ALH) in Kupferzell wie es dazu gekommen ist. Der Vortrag fand Rahmen der Mitgliederversammlung der Pfarrer Johann Friedrich Mayer-Gesellschaft statt.
Nach der Einverleibung Hohenlohes in das Königreich Württemberg bemühte sich der württembergische Staat über mehrere Jahrzehnte hinweg, grundherrliche Feudallasten zu beseitigen. Das ist lange am erbitterten Widerstand der Standesherren gescheitert. Für die bis heute landwirtschaftlich geprägte Region Hohenlohe war und ist die vollständige Befreiung von einiger Bedeutung, wusste Kreutzer. Dies hat aber nicht viel mit den heutigen Bauernprotesten zu tun, die auf die vermeintlich staatliche Bevormundung abzielen. Vielmehr wurden im 19. Jahrhundert uralte Belastungen des Bauernstandes abgeschüttelt. Zugleich wurden die Weichen für eine verzögerte wirtschaftliche Entwicklung der Region gestellt, die erst im späten 20. Jahrhundert ausgeglichen werden konnte.
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