Von Stadttauben und mannigfaltigen Reliktformen am Kocherkleb bis zur "Genießertour" in den Kochertaler Weinbergen
Sonntagvormittag um 9 Uhr trafen sich in Kupferzell sieben Wanderer*innen zur gemeinsamen Abfahrt nach Künzelsau.
Die Wanderführerin Gudrun Schickert zeigte zuerst das Taubenhaus Künzelsau und erklärte den Zweck dieser Einrichtung. Danach ging es entlang dem Kocher weiter zum historischen Klebweg, der Anfang 2020 wieder zugänglich gemacht wurde. Der Klebweg beginnt recht versteckt unterhalb des Recyclinghofs. Da der Albverein Kupferzell schon einmal vor fast genau einem Jahr dort gewandert war, verweisen wir hier auf den Link stimme.de/kuenzelsau/kultur-freizeit/wanderung-auf-dem-neu-gestalteten-alten-klebweg-in-kuenzelsau-d148306.html.
Schickert erklärte den Wanderern die geologischen Besonderheiten der oberen, mittleren und unteren Muschelkalkschichten und die Vertikalstruktur in der Vegetation, die dadurch ganz bestimmte Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt schafft. Sie konnte den interessierten Zuhörern auch einige spezielle Pflanzen zeigen, die in diesem Biotop und fast ausschließlich in Schluchtwäldern wachsen. Am Kleb findet man in der sogenannten Krautschicht auch das gelbblühende Echte Springkraut, das aber leider von dem Neophyten Indisches Springkraut mehr und mehr verdrängt wird. In den Muschelkalkspalten hat sich die Hängende Segge angesiedelt. Die charakteristischen Kleinlebewesen, die hauptsächlich in Feuchtbiotopen zu finden sind wie der Feuersalamander, der Eisvogel und die selten vorkommenden Schmetterlinge Großer Schillerfalter oder Blauer Eisvogel waren aber leider nicht zu entdecken.
Im Weiler Scheurachshof angekommen, führte der Wanderweg über das Brückle und über die Kreisstraße nach Ingelfingen geradeaus und hoch zur Ruine Alte Zarge. Von dort war es nicht weit bis zum Gaufers Weinbergschuppe, wo einige Wanderer noch gemütlich anlässlich der "Genießertour" beisammensaßen.
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