4. Hollenbacher Flurwanderung
4. Hollenbacher Flurwanderung
Der Verein Hollenbächer e.V. lud am Sonntag, 15. September zur vierten und letzten Kleeblatt-Wanderung in Kombination mit einer Fahrradtour als Flurwanderung ein. Eine muntere Schar von 27 Leuten aus Hollenbach und der Umgebung aller Altersgruppen, traf sich in der Ortsmitte bei bestem Wetter und startete die Tour Richtung Mönchswald unter Führung von Traudel Ziegler. Auf der Höhe des Waldrandes gedachten wir der schrecklichen Ereignisse in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges, als in einem aussichts- und sinnlosen Verteidigungskampf zahlreiche junge Männer Opfer der vorrückenden US-Armee, aber auch der eigenen Kameraden wurden.
Weiter führte ein Wanderweg an der Kante der Zaisenhauser Steige entlang, hoch über dem kleinen Bach Ette. Wir erinnerten uns daran, dass in den 50er Jahren ein Ehepaar Heck immer samstags nach Hollenbach auf die Höhe kam, um bei den Höfen Eier einzusammeln. Das Geld war die Geheimkasse vieler tüchtiger, aber armer Hollenbacher Hausfrauen.
Weiter ging es durch die Siedlung Löhleinsberg Richtung Westen in das Ziegelholz. Durch das Laubwerk des Waldes konnten wir einen Blick auf die Kante zum Jagsttal und auf die Jagst selbst erhaschen. Hier befanden wir uns an der Gemarkungsgrenze zu Mulfingen.
Der Name „Ziegelholz“ entsprang einer damals wichtigen Lehmgrube vor langer Zeit. Es gab über ein paar Jahrhunderte bis ins 19. Jahrhundert in Hollenbach zwei florierende Ziegelbrennereien, die einige Zeitzeugnisse in Hollenbach und Umgebung hinterließen.
Der Weg führte weiter nach Westen durch die Siedlung „Seelach“ bis zur Flurgrenze nach Ailringen. Etwas weiter steht ein markantes Kreuz der Familie Joh. Zenkert aus Ailringen, errichtet 1945 aus Dankbarkeit, dass ein Mann aus der Familie wieder aus dem Krieg heimkehren durfte.
Hier gibt es einen wunderbaren Blick auf Ailringen und auch auf die Höhen auf der anderen Seite des Jagsttals mit dem durch Eschen gesäumten markanten Ort Eisenhutsrot.
Ein Stück weiter talwärts Richtung Ailringen stießen wir auf das liebevoll gepflegte Plätzchen mit einer kleinen Marienkapelle mit Bänkchen davor. Dort tat sich nochmals ein einmalig schöner Blick auf das schmucke kleine Jagsttaldorf auf.
Weiter talwärts schlugen wir den Radweg entlang der sagenumwobenen Reiterklinge bergauf ein, um dann in den Schenkenwald abzubiegen, wo zwei 300 Jahre alte Grenzsteine zwischen „Hoheloe“ und dem Deutschorden von Mergentheim die Vergangenheit der Region aufleben ließ.
Nach 18 km und 2 ¾ kurzweiligen Stunden trafen wir beim Ciderhäuschen der Familie Böhm in Hollenbach ein und genossen diverses Fingerfood, das von zwei tüchtigen Mitradlerinnen zubereitet wurde und ließen den Tag bei gutem Cider ausklingen.
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