… Heimat ist für mich
... meine Heimatstadt Neckarsulm

... Neckarsulm Neuberg, rechts oben Neckarsulm Amorbach
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Mein Großvater hat seine Heimat verlassen. Er ist von Husum ins das schwäbische Marbach am Neckar gezogen, … der Arbeit wegen. Er hat seine große Liebe in Beilstein gefunden und ist mit seiner Frau nach Neckarsulm gezogen, um eine Existenz aufzubauen. Er war mutig und hat alles gewagt mit der großen Liebe an seiner Seite. Er hat den ersten Weltkrieg überlebt, einen Sohn bekommen, hat Feindschaften und Neid überwunden, hat Achtung und Vertrauen erhalten und sich seinen Platz in der Stadt erkämpft. Er hat eine neue Heimat gefunden zusammen mit seiner Frau. Als seine Frau starb ist er mutlos geworden und einsam, … trotz der Familie um sich herum. Er hat von der „grauen Stadt am Meer“ (Husum) geträumt, hat Plattdeutsch gesprochen und uns Kindern aus dem „Schimmelreiter“ (Theodor Storm) vorgelesen. Es hat ihm nicht geholfen. Die alte Heimat lebt in seiner Erinnerung, ist ihm fremd geworden und die Wurzeln der neuen Heimat waren nicht tief genug um ihm Heimat zu sein … ohne seine Frau.
Als ich mir die Frage gestellt habe „was ist Heimat für mich“ musste ich nicht lange überlegen. Heimat ist für mich meine Geburtsstadt Neckarsulm. Die Stadt, ihre Menschen, ihre Umgebung, ihre Feste und Feiern, ihr Schloss und ihr Museum, historische Gebäude und verstecke Plätz, Gerüche und Kirchenglocken, der Neckar, die Sulm und der Ententeich, die Industrie und der Buchladen, der Scheuerberg und der Friedhof, das Haus in dem ich geboren bin und der Bäcker mit seiner Nusstorte, Rollschuhfahren und Federballspielen auf der Straße, das Heimkommen nach dem Urlaub und das Bänkle an der Mauer, das - hier haben wir heimlich geraucht und dort habe ich den ersten Kuss bekommen, der Laden auf der Viktorshöhe und das Kochen mit der Oma, die Schule und Softeis vom Arras, Fasching im NSU-Kasino und beim Hitzfelder, der Gesangsverein und der CVJM-Treff, der Schwimmclub und die Eisbahn, der Spielplatz im Park und die Litfaßsäule, die Besenwirtschaften und die Kellerbar im Scala Kino, die Familie, die Nachbarn und die Freunde, Wege und Straßen, Pommes vom Leo am Sulmbrückle und die erste Eisdiele, Kopfsteinpflaster, der Markt und das „hast du Zeit für einen Kaffee“, Begegnungen mit Schulkameraden, das Erlewäldle, der Prinz und der Ro 80, der Tennisclub und die Kirche, zufällige Treffen und ein Lachen, das „Hallo Elke wie geht´s“, und das „Weißt du noch?“, mit der Stadt leben, in ihr aufwachsen, die Liebe finden und immer noch Platz haben für was Neues, willkommen sein und traurig sein, Vertrauen haben und mitdenken, sich engagieren und auch mal schimpfen können …. Das ist es was ich nie missen möchte … das ist eben meine Heimat!

Autor:

Elke Pfeiffer aus Neckarsulm

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