Ausflugsziel in der Nähe
Erlenbach und Binswangen
Heute waren wir mal ohne Auto unterwegs. Wir sind Wege gegangen die wir mindestens einmal in der Woche in irgendeine Richtung begehen oder auch mit dem Fahrrad befahren. Neckarsulm, Binswangen, Erlenbach und zurück.
Heute hatten wir noch zwei, nein, eigentlich drei besondere Ziele geplant. Außer Weinbau, Besenwirtschaften und Festle gibt es in Erlenbach und Binswangen noch zwei katholische Kirchen mit interessanten Besonderheiten.
Und wenn man es genau nimmt gibt es sogar drei katholische Kirchen. An der Ortseinfahrt nach Binswangen steht die Wolfgangkapelle, im Jahre 1768 vom Deutschorden erbaut. Häufig unbeachtet vom vorbeifahrenden Verkehr, und doch reizvoll und sehenswert, steht sie noch „aktiv“ im Dienst der Kirchengemeinde für Trauungen, Taufen und ähnliche Veranstaltungen.
Wir starten in Neckarsulm am Parkplatz unterhalb des Aquatolls, gehen die Treppen am Hochwasserdamm hinauf und dann hinunter und marschieren immer geradeaus an der Sulm entlang, passieren linker Hand Binswangen und gehen weiter bis nach Erlenbach. Am Marktplatz mit seinem historischen Rathaus (1698) sehen wir schon St. Martinus (1753) links auf einer Anhöhe stehen. Eine steile Treppe geht hoch in den Kirchhof. Rechts davon das alte Lehrerhaus und links das alte Backhaus, das früher als Katzer benutzt wurde und später als Stätte eines hervorragenden Zwiebelkuchens beim Erlenbacher Weinfest Ruhm erlangte. Auf die Nordseite der Kirche stehen in einem Gartenstück alte Grabsteine an die Kirchenmauer angelehnt. Gleich daneben eine wunderschöne Grotte, die zu Ehren der heiligen Bernandette, der „Seherin von Lourdes“ errichtet wurde. Die Grotte wurde mit Spendengeldern aus der Kirchengemeinde erbaut und ist circa 125 Jahre alt. Eine Insiderin hat mir verraten, dass sich die jungen Leute aus dem sonntäglichen Gottesdienst, wenn er denn gar zu lange dauerte, hinausgeschlichen und auf den Bänken bei der Lourdesgrotte auf das Ende des Gottesdienstes gewartet haben. Zudem hörte man aus dem Fenster darüber den Pfarrer predigen und konnte nachher immer noch den Inhalt seiner Predigt wiedergeben.
Über die Schulstraße und den Erlenbacher Weg gehen wir zurück nach Binswangen. Auf einer Anhöhe liegt St. Michael vor uns. An einer Reihe historischer Büttenstände vorbei gehen wir hinauf zur alten Kelter, die jetzt das Weinbaumuseum beherbergt. In sogenannten Bütten, die bis zu 1000 Liter Fassungsvermögen hatten lag die Maische, die dann nach der ersten Gärung in die Kelter gebracht wurde zur Vollendung des Weines. St. Michael liegt in herrlicher Umgebung. Alles ist wunderbar grün und wir haben eine herrliche Aussicht. Über dem Portal in einer Nische steht eine Skulptur, die den heiligen Michael darstellt. Er hält ein Schild in der Hand mit der Inschrift „quis ut deus“, „Wer ist wie Gott“, der wörtlichen Übersetzung des Namen Michael. In der Kirche hat das Bild des linken Seitenaltars unsere Aufmerksamkeit geweckt. In der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember wurde bei einem Luftangriff die Innenstadt Heilbronns zum Großteil zerstört. Der Feuerschein war noch in Binswangen zu sehen. Auf dem Altarbild sieht man Menschen abgebildet, die die Muttergottes bitten, dass sich so eine Katastrophe nie mehr wiederholen möge.
Zurück gehen wird an einer bekannten Besenwirtschaft vorbei, die etwas außerhalb von Binswangen liegt. Von der Höhe herab fällt unser Blick auf Neckarsulm. Wir kommen am Schützenheim, dem Campingplatz und der Tennisanlage vorbei. Vorne am Aquatoll queren wir die Straße und gehen den Fußweg hinunter zum Parkplatz, unserem Ausgangspunkt zurück.
Es war ein sehr interessanter Ausflug in unsere Nachbargemeinden. Wir haben sehr viel Neues erfahren über Erlenbach und Binswangen, viel viel mehr als ich hier schreiben konnte. Meine Fragen haben mir Herr Hampel, Herr Müller, Herr Belz und Frau Löhe freundlicherweise beantwortet. Vielen Dank dafür.
Autor:Elke Pfeiffer aus Neckarsulm |
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