Besuch im Theresienturm
"Im Theresienturm weht noch der kalte Hauch der Kriegsjahre" und "Mahnmal für Frieden und Toleranz" waren die Überschriften in den letzten Tagen in der HST. Den kalten Hauch konnte die kleine Obereisesheimer Besuchergruppe am letzten Donnerstag vor Ort spüren. Wolfgang Rauhut gab vor dem Gebäude einen kurzen Überblick und führte uns anschließend durch das Gebäude. In den Jahren 1939/40 wurde der Turm, zuerst als Luftschutzraum für den Schlachthof, später für die gesamte Bahnhofsvorstadt vorgesehen. Ab 1945 war er Notunterkunft für Ausgebombte, dann Übernachtungsstätte für mittellose Durchreisende. Bis zu 1.000 Menschen konnten im Gebäude untergebracht werden. Der Turm gehört zur sehr seltenen Bauart "Dietel" dem Architekten. Charakteristisch ist die innere Erschließung über eine entlang der Außenwand laufende Spiralrampe über die man schnell nach oben und unten gehen kann. Sehr einfach konnte man darauf Sachen im Gebäude transportieren. Eine Treppe wäre zu umständlich und zeitraubend. Sehr schön wirkt die Außenfassade mit dem Heilbronner Sandstein. Der Turm war autark, d.h. ein Stromaggregat sorgte für den Strom, ein Brunnen lieferte frisches Wasser und eine Belüftungsanlage verhinderte das Eindringen von Giftgas. Kompliment an allen Beteiligten, wie man den Turm und das Gelände jetzt hergerichtet hat.
Autor:60+/- Obereisesheim aus Neckarsulm |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.