Hättest du Riesenglück? Streuner Paul und sein Katzenleben, Teil 4

„Ich bin Streuner Paul und melde mich heute in einer wichtigen Angelegenheit bei euch.
Wie ihr wisst, handelt es sich ja bei den Meisten von uns Streunern um die Nachkommen ausgesetzter Tiere oder um Freigänger, die sich verlaufen haben und nicht mehr zu ihren Familien zurück gefunden haben.
Auch bei mir ist das so passiert.
Nach einer ausgedehnten Erkundungstour über mehrere Tage, habe ich leider den Rückweg zu meiner geliebten Familie nicht mehr finden können. Ich habe lange gesucht und bin verzweifelt in alle Richtungen gelaufen, jedoch vergeblich. Bis heute bin ich alleine und hoffe immer weiter, meine Familie doch irgendwann wieder zu finden.

Ich bin kein Einzelfall. Insgesamt entlaufen in Deutschland 100.000 Tiere pro Jahr, davon 68.000 Katzen. Ich habe meine Familie für immer verloren, da ich weder tätowiert noch gechipt bin. Somit wurde ich auch nicht bei einem der großen Tierregister wie Tasso oder FindeFix registriert. Ich wünschte mir, dass meine Familie mir damals beim Tierarzt diesen reiskorngroßen Transponder mit Mikrochip und Identifikationsnummer unter die Haut hätte einsetzen lassen. Der Eingriff wäre schmerzfrei gewesen und hätte nur ca. 35 Euro gekostet. Dann würde ich bestimmt zu einer der glücklichen 95.000 Tiere zählen, die alleine durch Tasso jedes Jahr wieder zu ihren Besitzern zurück gebracht werden. Voraussetzung für das Auffinden wäre jedoch gewesen, dass meine Familie den Code meines Chips und ihre persönliche Kontaktdaten bei einer der Tierdatenbanken speichert. Dies ist für alle Tierbesitzer kostenlos. Wenn ein Tier sich dann, so wie ich, verirrt und von einem Finder zum Tierarzt oder Tierschutzverein gebracht wird, kann dort mit einem speziellen Gerät die 15 stellige Transpondernummer des individuellen Chips ausgelesen werden. Nach einer Meldung bei den Datenbanken, können die Mitarbeiter dort den Kontakt zu den Besitzern aufnehmen. Und der Findling ist dann, im Bestfall, nach nur wenigen Stunden wieder zurück in den Armen seiner Familie. Besitzer, die ihr Tier verloren haben, können es außerdem über die beiden großen Fundtierdatenbanken Tasso und FindeFix als vermisst melden. Suchmeldungen gehen dann an registrierte Suchhelfer raus. Die suchenden Familien bekommen zudem kostenlos Flugblätter, die bei der Suche nach ihrem Haustier helfen können.

Du möchtest helfen, verlorene Tiere zu ihren Besitzern zurückzubringen? Dann schließe dich der Chipauslesegruppe der Grenzenlosen Tierhilfe-Neckarsulm an. Was deine Aufgaben sind und was der Verein dir zur Unterstützung anbietet, kannst du auf unserer Facebookseite nachlesen.
Du möchtest nicht selbst auf die Suche nach verlorenen Tieren gehen? Dann hilf mit, die Chipausleser mit dem nötigen Equipment wie Chipauslesegeräten, Katzenboxen, Handschuhen und mehr auszustatten. Was genau der Verein braucht, um noch besser arbeiten zu können, kannst du auf der Wunschliste nachlesen, die du auf unserer Facebookseite finden kannst.

Vergiss nicht, wenn du und dein Haustier im Ernstfall Riesenglück haben möchtet: Nur Kennzeichnung und Registrierung bringen Schutz!

Liebe Grüße,
euer Streuner Paul“

Autor:

Grenzenlose-Tierhilfe Neckarsulm e.V. aus Neckarsulm

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