Höchstberg
Radausflug zu "Sankt Maria vom Nussbaum"
Am vergangenen Donnerstag haben wir uns spontan zu einer Radtour entschlossen und sind von Neckarsulm aus Richtung Bad Friedrichshall und Offenau gefahren. Dort sind wir auf den Salz- und Soleradweg abgebogen und hoch Richtung Gundelsheim gefahren. Die erste Abzweigung nach rechts in Richtung Obergriesheim haben wir ignoriert. An der zweiten Abzweigung stand auf dem Wegweiser Obergriesheim, 4,2 Kilometer, nun unser erstes Ziel. Auf der Hochebene vor uns die beiden Gemeinden Obergriesheim und links davon Bachenau und in der Mitte sieht man weit weg die weiße Wallfahrtskirche von Höchstberg in der Sonne blitzen. Wir haben ein neues Ziel!
In der Ortsmitte von Obergriesheim biegen wir nach links ab auf einen breiten Feldweg. Immer die Wallfahrtskirche im Blick. Sie scheint recht nahe zu sein. Allerdings ahnen wir, dass es irgendwo auf unserer Strecke noch einmal ordentlich runtergehen würde und dann, natürlich auch wieder rauf. So ist es denn auch. Der Feldweg wird schmaler und wir fahren bergab in einen herrlichen Wald. Irgendwie Besonders. Riesige Bärlauchflächen bedecken den Waldboden. In einer kleinen Schlucht fließt ein Bächlein Richtung Tal. Es war traumhaft. Ein Stück weiter runter stand an einem kleinen Steinbruch eine Schutzhütte mit Feuerstelle und einer Bank die uns einlädt eine Pause machen. Hier können wir das Flair dieses Waldes in Ruhe genießen, bevor wir weiter hinunterfahren und auf eine Ansammlung von Häusern stoßen. Die Müssigmühle! An ihr vorbei mussten wir eine ordentliche Steigung auf der Straße bewältigen, bevor wir oben waren. Der Lohn unserer Mühe liegt vor uns auf der rechten Seite. Die Höchstberger Wallfahrtskapelle und Pfarrkirche „Sankt Maria vom Nussbaum“.
Die Legende besagt, dass die Gemeinde Höchstberg eine Kirche bauen wollte und Bauholz auf dem dafür vorgesehenen Platz in der Ortsmitte lagerte. Am nächsten Morgen war das Holz weg und lag weit außerhalb des Dorfes auf einem Platz neben einem Nussbaum. Die Gemeindemitglieder hielten das für einen dummen Streich und brachten das Holz wieder zurück. Die folgende und die darauffolgende Nacht wiederholte sich dieses Prozedere, trotz aufgestellter Wachen. Ein aufgeregter Schäfer kam in den Ort dazu geeilt und erzählte, dass ihm in der Nacht die Jungfrau im Traum erschienen war und ihn anhielt die Kirche dort draußen neben dem Nussbaum aufzubauen. Und so geschah es:
… „hier muss der Platz der Kirche sein. Zweihundert und noch mehr Jahr´ steht die Kirche mit dem Hochaltar. Im Nussbaum dort das Gnadenbild, im Arm das liebe Jesuskind. Gar viele wallen, pilgern hin, die am Altare niederknie´n. In Not und schweren Lebensfragen ihr Leid der Mutter Gottes klagen“ … (Auszug aus Karl Häffners Gedicht 1900 – Die Legende zu Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau vom Nussbaum“)
So findet unsere Radtour am Gründonnerstag einen würdigen Abschluss. Die Heimfahrt ist schnell bewältigt. Den Berg hinunter und auf den Fahrradweg, der immer am Kocher entlang führt wechseln, bis nach Bad Friedrichshall und weiter an der Audi entlang bis nach Neckarsulm. Ein gutes Eis noch auf dem Marktplatz genießen, herrlich …
Autor:Elke Pfeiffer aus Neckarsulm |
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