Radausflug in den Odenwald

... "Rote Frau"
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Sport und Kultur an einem Tag

... was gibt es Besseres für Körper und Geist?  Zum Beispiel eine Radtour von Mosbach und nach Mosbach zurück, verbunden mit einem Bummel durch die historische Innenstadt Mosbachs und einem Treffen mit den Alltagsmenschen. Die Herrschaften besuchen Mosbach nach vier Jahren Abstinenz mal wieder und sind die Hingucker.
Heute stellen wir das Auto mit Fahrradträger nicht in Mosbach, sondern in Diedesheim ab. Hier gibt es ideale Parkplätze unter der B 37 Brücke und auch gleich Hinweisschilder zu unserer Fahrradstrecke. Das heißt, nach der Abzweigung Mosbach fahren wir noch ein Stückchen weiter geradeaus auf der B 37 und biegen nach Diedesheim ab. Im Ort geht’s nach circa 800 Meter rechts ab in die Alte Brückenstraße.
Und los geht´s schon! Unter der Brücke der B37 fahren wir nach Mosbach. An der Elzmündung in den Neckar führt der Weg leicht nach links ab und dann nur geradeaus bis Mosbach. Hier machen wir einen kurzen Abstecher in die historische Altstadt und besuchen die Alltagsmenschen. Die Künstlerdamen Lechner haben ihre Freunde wieder einmal herrlich platziert und lassen uns an deren Alltag teilhaben. Auch der damit verbundene Spaziergang durch die schöne Altstadt Mosbachs kann sich sehen lassen. Leider drängt die Zeit ein bisschen und wir fahren zum Radweg zurück, geradewegs auf die Trasse des alten „Odenwaldexpress“ Richtung Mudau. Wanderer und Radfahrer kennen die Strecke sicher unter dem Namen „Wanderbahn“. Für mich eine der schönsten Radstrecken, die ich bisher gefahren bin.
Langsam ansteigend führt uns die „Wanderbahn“ durch die herrliche Natur des Odenwaldes hoch in Richtung Mudau. Gemeinden wie Lohrbach, Fahrenbach und Limbach liegen an unserer Route. Schautafeln informieren über die Strecke. Alte Bahnhöfe und Bahnwärterhäuschen am Wegrand werden liebevoll in Stand gehalten und Rastplätze gibt es auch genug. In Langenelz kurz vor Mudau, biegen wir links in Richtung Zwingenberg ab. Auch hier ist die Beschilderung ausnehmend gut. Immer wieder kommen wir durch kleine Dörfer, wie Scheidental, Wagenschwend, Waldbrunn und Mülben, passieren saftigen Wiesen, üppig blühenden Rapsfeldern und kleine Bachtäler. Hier auf der Hochebene pfeift ein frischer Wind und wir sind froh über unsere warmen Jacken. Weit öffnet sich das Land zu unserer Linken und bietet uns Aussichten bis Heilbronn, die Löwensteiner Berge und ratet, natürlich den EVS Kühlturm und den beiden Schloten. Rechterhand fahren wir am Katzenbuckel und vorbei. Irgendwann muss es doch runtergehen, Richtung Zwingenberg. Bei Oberdielbach überqueren wir die Landesstraße und fahren in Richtung Wald. Immer so wie das grüne Fahrradzeichenschild uns führt. Die Wege hier sind schlecht und vom letzten Regen aufgeweicht. Mein geheimster Wunsch, einen passablen Fahrradweg nach unten, geht leider nicht in Erfüllung. Aufgeschottert und mit Fahrspurrinnen „bremse“ ich mich nach unten. Manchmal nennt mich der Herr an meiner Seite „Hasenfuß“, aber zärtlich und nur zur Motivation, meint er. Als ich unten den Neckar blitzen sehe weiß ich es ist nicht mehr weit. An den Hängen blüht der Ginster und verströmt seinen Duft. Wenn der Weg nicht wäre …
Und dann sind wir da und stehen direkt vor der Burg Zwingenberg. Was für eine Überraschung. Wäre das Tor offen gewesen hätte ich bis auf den Burghof brausen können. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist in Privatbesitz der Familie Prinz von Baden. Hier finden auch jedes Jahr Schlossfestspiele statt. Unter anderem wird die Oper „Der Freischütz“ von Karl Maria von Weber aufgeführt. In diesem Zusammenhang ist die Wolfsschlucht vielen bekannt, manchen sicher auch vom Schulausflug oder privaten Unternehmungen.
Unsere Heimfahrt ist fast eben. Bei Neckargerach fahren wir rüber auf die andere Neckarseite und erreichen nach ungefähr 10 km Obrigheim. Hier wechseln wir noch mal die Neckarseite und haben Diedesheim erreicht.
Eine supertolle Tour, ich schwärme immer noch davon. Dass ich geschafft war habe ich beim gemeinsamen Grillen fast schon vergessen. Klar, ich war auch stolz, es geschafft zu haben, 75 Kilometer, 535 Meter hoch und 560 Meter runter. Ja, ja, ich weiß, E-Bike, aber für die, die auch E-Bike fahren, es waren nur zwei Strichle weg!

Autor:

Elke Pfeiffer aus Neckarsulm

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