Spannende Tagesfahrt nach Rottweil Vollversion
Am Samstag den 21. 09. fuhr der VdK Neckarsulm nach Rottweil um sich über Mittelalter und Moderne zu erkundigen. Zuerst ging es in die Zukunft der Aufzugstechnik, zum ThyssenKrupp Testturm. Dieser wurde von 2014-16 in Rekordzeit gebaut. Der bewanderte Fremdenführer, Wolfgang Müller, erzählte viel Erstaunliches über die Erbauung. So reicht die Gründung in 32m Tiefe mit einem Durchmesser von 21m und ist gegen den Fels betoniert. Mit einer Gleitschalung und rund um die Uhr Arbeiten wuchs der Turm 3,6m/Tag in die Höhe. Es gibt zwölf Aufzugsschächte davon einer mit Unterdrucktechnik ausschließlich für die Feuerwehr. Der Besucheraufzug fährt in 30s auf die 232m hohe Plattform. Das entspricht etwa 29 km/h. Mit dem hohen Besucherandrang, im ersten Jahr waren es 220 000, hatte niemand gerechnet. Auf der Plattform folgten Erläuterungen über die Landschaft und Industrie der Stadt. Demnach gab es eine Pulverfabrik die 1863 aus einer Pulvermühle aus dem 15. Jahrhundert hervorging. Sie entwickelte das rauchschwache Pulver, das ab 1887 die Kriegsführung erleichterte. Der traumhafte Blick auf Alb, Schwarzwald und den Neckar abwärts begeisterte auch diejenigen, die mit der Höhe Schwierigkeiten hatten. Wieder auf festem Grund angekommen konnten die Teilnehmer noch erfahren, dass die Baukosten 40 Mio. betrugen und dass die verdrehte Hülle aus Glasfaser mit Teflon überzogen als Schutz vor einseitiger Sonnenerwärmung und zur Stabilisierung gegen Wind dient. Es werden Bremstests bei bis zu 65km/h schnellen Aufzügen getestet und die größte Errungenschaft der Tyssenkrupp AG ist der seillose Aufzug. Dieser kann auch waagerecht fahren und wird mit Magnettechnik betrieben.
Weiter ging es zum Mittagessen um frisch gestärkt die Stadtführung anzutreten. Wolfgang Müller konnte auch hier mit seinem Wissen glänzen. Rottweil wurde von den Römern an der Kreuzung zweier wichtiger Fernverbindungsstraßen gegründet. Aus dieser Zeit stammt auch das Stadtrecht welches Rottweil zu der ältesten Stadt Baden-Württembergs macht. Im Jahre 259 n. Chr. wurde sie von den Alemannen übernommen und 771 entstand ein Königshof, der später unter den Karolingern große Bedeutung erlang. Das hochmittelalterliche Rottweil wurde in der Stauferzeit neu angelegt. Aus dieser Zeit stammen die meisten Gebäude der Altstadt. Das älteste ist das sogenannte schwarze Tor durch das der Rottweiler Narrensprung seinen Anfang nimmt. Von 1463 bis 1802 war Rottweil ein Mitglied des eidgenössischen Städtebundes und verhalf der Schweiz gegen die Burgunder zum Sieg. Mit weiteren Einzelheiten wurden die Teilnehmer auf der Besichtigung der Stadt versorgt und konnten danach noch eigene Erkundungen, zum Teil auch der örtlichen Cafélandschaft, antreten. Wer an diesem Ausflug nicht teilnehmen konnte, hat wirklich etwas verpasst.
as
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