Covid-19
Ein Brief ...
Ein Artikel aus der „Welt am Sonntag“ hat mich heute sehr beschäftigt und ich würde ihn gerne in Auszügen mit ihnen teilen. Er steht auf der Seite Forum unter der Rubrik –> Pro und Contra.
Thema: „Dürfen wir uns auf den Frühling freuen?“
Zu der Überlegung: „Es gibt nach dem Winter ein böses Erwachen. Corona überschattet den ersten herrlichen Sonnenglanz. Ist das ein Grund zum Innehalten oder ein Grund, das Leben noch mehr zu schätzen?“ machen sich eine Pro und eine Contra Autorin Gedanken zum Thema. Die Pro Seite wird vertreten durch die Autorin Claudia Becker.
Zitat: „… es gibt etwas, das immer weitergeht und uns mitnimmt. Es gibt Hoffnung. Und wie sollen wir ohne Hoffnung weitermachen? Der Berliner Theologe Paul Gerhard hat 1653 seiner völlig niedergeschlagenen Verlobten Anna Maria Berthold ein Gedicht geschrieben, das zu einem der bedeutendsten Lieder der deutschen Musikgeschichte wurde, damals aber nichts anderes wollte, als der Frau den Trost vor Augen zu führen, der in der aufkeimenden Natur liegt. Die 31-Jährige hatte den größten Teil ihres Lebens in den Wirren des 30jährigen Krieges verbracht, fünf Jahre später wüteten Pest, Pocken und Ruhr in Berlin. Paul Gerhard sah das Elend. Er war nicht naiv. Er schrieb trotzdem seiner Liebsten: „Geh aus, mein Herz“, geh spazieren, schau die Tulpen und Narzissen an, höre die Lerche jubilieren. Anna Maria war danach zumindest so froh, dass sie Paul Gerhard heiratete. Wir können im Moment nicht viel ausgehen. Aber ein paar Schritte vor die Türe machen, das können die meisten schon. Dann sollten wir unbedingt schauen, wie weit die Osterglocken sind.“ Zitat Ende
Die Contra Autorin Eva Sudholt hat es, trotz all ihrer Nein Überlegungen, nicht geschafft mich mit ihren Argumenten zu überzeugen. Aber einen Satz fand ich klasse. Und dieser Satz soll zugleich mein Schlusssatz sein.
Zitat: „…. Andrà tutto bene“ haben die Menschen in Norditalien, wo tausende an Covid-19 gestorben sind und wohl noch weitere daran sterben werden, auf Bettlaken und Plakate geschrieben und an ihre Balkone gehängt. Alles wird gut – kann man das glauben? Man kann wohl nicht anders.“ Zitat Ende
Bitte glauben sie daran. Ich wünsche ihnen alles Gute und bleiben sie gesund
Elke Pfeiffer
Privatperson:Elke Pfeiffer aus Neckarsulm |
Liebe Elke Pfeiffer,
das sind Gedanken, mit denen ich mich auch ständig beschäftige. Leider habe ich dazu viel zu viel Zeit...
Ja, man muss wohl daran glauben, dass alles gut wird. Hoffentlich.
Ich bin froh und glücklich, dass wir nur Kontaktsperren haben und keine Ausgangssperre. So kann man einzeln raus und die aufblühende Natur genießen. Es ist so wunderschön draußen, trotz der Kälte. Ich bin jeden Tag mindestens zwei Stunden unterwegs und mache völlig neue Erfahrungen damit, nun alleine unterwegs zu sein. Das ist alles nochmals intensiver. Im Wald der Duft nach frischem Grün, auf der Waldheide ein wundervoller Heuduft, den ich vorher so nicht kannte. Der Geruch war sicher immer da, aber die Krise schärft die Sinne.
Dass alles wieder so wird, wie es vor dem Virus war, kann ich nicht glauben. Aber ich bin auch überzeugt, dass es eine andere oder sogar bessere Art von "gut" gibt. Lassen Sie uns alle daran glauben. Alles wird irgendwie wieder gut. Bleiben oder werden Sie alle gesund.