Neckarsulmer Sportunion - "Was sich beim Großverein ändern soll" - Zum Artikel der Heilbronner Stimme

Die Aussage „Breitensport soll Spitzensport finanzieren“ ist ein Schlag ins Gesicht der kleineren Sparten der Sportunion, die sich schon immer selbst getragen haben – die keinerlei Übungsleitergelder, Fahrtgeld oder sonstige Zuwendungen bezahlt haben und nur einen marginalen Zuschuss vom Hauptverein bekamen, der unangekündigt im vergangenen Jahr einfach ausgeblieben ist.

Das Märchen, dass der Spitzensport den Breitensport finanziert kann ich nicht nachvollziehen: Seit vor der Fusion bekommt z. B. die Sparte Badminton einen in der Höhe unveränderten  jährlichen Zuschuss - obwohl in der Zwischenzeit  viel "Spitzensport" etabliert wurde. Ein Defizit, das durch Verteuerung der Federbälle in der Sparte entstand, wurde durch Erhöhung der Spartenbeiträge ausgeglichen.

Sobald Sportler Gelder oder Zuwendungen gleich welcher Art für ihr Tun erhalten ist m. E. die Gemeinnützigkeit nicht mehr gegeben, die jeweiligen Sparten die dies praktizieren gehören professionell und unabhängig vom Breitensport geführt.

Dies seit Jahren zu ignorieren führte zum finanziellen Dilemma des Vereins und wird in Zukunft nicht besser, weil die Auslagerung nicht vorgesehen wird – im Gegenteil: nun muss der Breitensport noch den Spitzensport finanzieren.

Die in Zukunft zusätzliche teilweise Einbehaltung der Spartenbeiträge, die unabhängig vom Hauptvereinsbeitrag zu zahlen sind und bisher ungekürzt den jeweiligen Sparten als Sockelbetrag zur Verfügung standen, schnürt den kleinen Sparten die Lebensader ab.

Eine gänzliche Abgabe der Kontrolle über ihr Spartenbudget an den Hauptverein (wie geplant), ist aus unternehmerischer Sicht wohl sinnvoll, lässt aber wiederum – wie in der Vergangenheit – großen Raum für Spekulationen, wie mit den Geldern der Spartenmitglieder und insgesamt im Hauptverein umgegangen wird. Zur Begleichung der aufgelaufenen Schulden?

Der Unmut ist groß an der Basis des Vereins, Lust auf ehrenamtliche Tätigkeit - im Wortsinn – auf ein Minimum gesunken, ein Neuanfang mit Enthusiasmus hierdurch kaum mehr denkbar.

Breitensport ade!

Bleibt abzuwarten, wann die ersten Sparten komplett aus dem Hauptverein austreten und sich ein neues Dach suchen.

Autor:

Ute Göbner-Hanselmann aus Neckarsulm

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