Eine handvoll Glück
Eine Hand voll Glück
Ein strahlender Sommertag liegt über dem Land.
Mit dem Fahrrad bin ich unterwegs in unsere schönen Heimat, im Jagst Tal.
Alle Hektik und Umtrieb habe ich zurück gelassen.
Das Alleinsein und manchmal die Begegnung mit anderen Radfahrern genieße ich.
Gemächlich fahre ich durch saftige grüne Wiesen. Wogende Weizenfelder stehen an meinem Weg.
Ein blauer Himmel spannt sich über die Heimat.
Vorbei an weidenden Kühen, durch kleine, heimelige Dörfer, führt der Radweg an der Jagst entlang.
Die Einsamkeit und die Stille tut mir gut,
manchmal unterbrochen vom Ruf des Eichelhähers.
Immer wieder stehen am Wegrand Bildstöcke
mit religiösen Motiven und Wegkreuze.
An einer Kapelle halte ich inne, und lass mich
auf der Bank von der Sonne bescheinen.
Dabei gehen meine Gedanken zurück an glückliche und spannende Ferientage in der Jugend.
Ebenso an erlebnisreiche Tage mit der Familie
im Ausland.
Aber erst beim älter werden entdecke ich die Schönheiten unserer Heimat.
Nach einiger Zeit kommt ein älterer Mann mit
einem Rollator vorbei, und setzt sich zu mir
auf die Bank.
Dabei erzählt er mir von seinem Leben. Von allem Auf und Ab seines Lebensweges und seiner
jetzigen Behinderung. Später kommt sein Enkel
und holt ihn wieder ab.
Bedingt durch diese Begegnung steigt bei mir die Frage auf: Warum geht es mir noch verhältnismäßig so gut? Warum darf ich soweit gesund sein?
Darf mit meiner Frau noch zusammen leben?
Warum habe ich fröhliche und gesunde Enkel?
Habe ich das verdient? Und die denen es schlecht geht, haben sie das verdient?
Zu all diesen Gedanken finde ich keine Antwort.
Nur eins wird mir dabei klar. Ich möchte dankbarer werden. Nicht mehr so oft fragen, wenn ich mich schlecht fühle: Warum? Sondern gelassen und voll Zuversicht den Tag und den Augenblick genießen. Mit dieser Einsicht mache ich mich dankbar auf
den Heimweg von diesem schönen Tag an der Jagst.
Autor:Paul Lenk aus Niedernhall |
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