Rettet die Streuobstwiesen, pflegt die Hochstämme – Kostenlose Schnittgutsammlung in den Gewannen Forstberg-Egerten und Lichtenberg-Dürren
Der Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ludwigsburg e.V. (LEV), die Gemeinde Oberstenfeld und die NABU-Ortsgruppe Oberstenfeld bieten im April 2019 zum zweiten Mal gemeinsam eine kostenlose Abfuhr von Obstbaumschnittgut an. Das Projekt soll die Besitzer von Streuobstwiesen bei der Pflege ihrer Streuobstwiesen unterstützen und dadurch zur Verbesserung des Pflegezustands der Obstbäume beitragen.
Die Schnittgutsammelaktion findet in den Gewannen Forstberg-Egerten und Lichtenberg-Dürren statt. Die Besitzer der Streuobstwiesen können ihr Schnittgut am Rand von ausgewählten Sammelwegen ablegen. Es wird dort von einem Fahrzeug aufgenommen, abtransportiert und zu Hackschnitzeln verarbeitet.
Der LEV, die Gemeinde und der NABU übernehmen die Planung, Koordination und Finanzierung des Projekts. Die Umsetzung erfolgt durch den Maschinenring Rems-Murr-Neckar-Enz.
Streuobstwiesen zählen zu den naturschutzfachlich bedeutendsten Lebensräumen in Mitteleuropa. In Baden-Württemberg sind insbesondere im Vorland der Schwäbischen Alb, im Oberrheingebiet und im Neckarbecken noch umfangreiche Bestände vorhanden, die europaweit ihresgleichen suchen. Die Streuobstwiesen in Oberstenfeld sind dabei ein wichtiger Bestandteil des Streuobstwiesennetzes innerhalb des Neckarbeckens und des Landkreises Ludwigsburg. Flächenmäßig handelt es sich dabei sogar um einen der größten Streuobstbestände im Landkreis!
Auf der Oberstenfelder Gemarkung sind entsprechend einer landesweiten Laserscan-Befliegung rund 15.500 Hochstämme vorhanden. Etwa 50 Prozent der Bäume werden überhaupt nicht und ca. 30 Prozent nur unregelmäßig gepflegt. Lediglich 20 Prozent der Bäume erfahren eine regelmäßige Pflege. Die Lebensdauer der Bäume ist dadurch deutlich eingeschränkt und damit auch der Fortbestand der Oberstenfelder Streuobstwiesen!
Der Erhalt und die Pflege der Oberstenfelder Streuobstwiesen sollte Allen ein Anliegen sein! Insbesondere auch deshalb, weil der Bestand an Streuobstbäumen in Baden-Württemberg seit 1965 von 18 auf 9,3 Millionen zurückgegangen ist!
Was ist das Ziel der Schnittgutsammelaktion?
Der kostenfreie Abtransport des Schnittguts soll den Streuobstwiesenbesitzern die Pflegearbeiten an ihren Obstbäumen erleichtern. Außerdem besteht eine günstige Gelegenheit dazu, auch langjährig ungepflegte Obstbäume auf Vordermann zu bringen.
Was kann man tun, wenn man den Obstbaumschnitt nicht selbst durchführen kann?
Die Streuobstwiesenbesitzer, die selbst keine Obstbäume schneiden können, haben die Möglichkeit, unter den unten genannten Telefonnummern eine Liste mit Kontaktdaten von ausgebildeten Fachwarten und Obstbaumpflegern zu erfragen. Diese können einen fachgerechten Obstbaumschnitt gegen Bezahlung ausführen.
Wie kann man teilnehmen und was ist zu beachten?
Das Schnittgut muss von den Streuobstwiesenbesitzern bis zum 30. März 2019 an den Sammelwegen deponiert werden. Folgendes ist zu beachten:
• Das Schnittgut muss zu Haufen aufgeschichtet werden.
• Der Abstand zum Wegrand darf nicht mehr als 3 Meter betragen.
• Schnittgut, das hinter Einzäunungen abgelagert wird, kann nicht aufgenommen werden!
• Es darf nur holziges Material aus der Obstbaumpflege bereitgestellt werden.
• Es ist ein maximaler Durchmesser von 30 cm erlaubt.
• Material nicht einkürzen.
• Es darf kein krautiges Material wie z.B. Laub, Gras oder Blumenschnitt beigemischt werden.
An welchen Wegen wird das Schnittgut eingesammelt?
Die Aktion findet in den Gewannen Forstberg-Egerten und Lichtenberg-Dürren statt. Die Sammelwege sind in den abgebildeten Karten durch eine breite gestrichelte Linie gekennzeichnet.
Es ist wünschenswert, dass möglichst viele Streuobstwiesenbesitzer an der Aktion teilnehmen. Sprechen Sie Verwandte, Freunde und Nachbarn an und werben Sie für die Aktion.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Landschaftserhaltungsverband Ludwigsburg, Herrn Dirk Hadtstein, Tel.: 07141-144-42695 oder montags und dienstags an das Bürgermeisteramt Oberstenfeld, Herrn Dr. Grunicke, Tel.: 261-36 oder an die NABU-Ortsgruppe Oberstenfeld, Herrn Leible, Tel.: 4595.
Autor:Gemeindeverwaltung Oberstenfeld aus Oberstenfeld |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.