Sistanagila - Ein Lied kann eine Brücke sein - im Museum Alte Synagoge Affaltrach
Das Zusammenspiel des israelisch-iranischen Quintetts aus Berlin beweist, dass Musik Feindschaft vergessen lassen kann. Wenn Javad Salkohrdeh seiner hölzernen Bechertrommel - der Tombak - mitreißende Klangschläge versetzt und die Gitarre von Hemad Darabi den Rhythmus aufnimmt, dann fängt der vollbesetzte Betraum des Museums an zu beben. Der Saxofonist Omri Abramov schafft es mit beeindruckender Fingerfertigkeit seinem Instrument Klänge und Seufzer zu entlocken. Auf harmonische Weise verschmelzen die Stimme des Sängers und Komponisten Yuval Halpern mit dem samtenen Klang des Kontrabasses von Avi Ben Chamo. Man hört Einflüsse von Folk und Jazz aus den teilweise von der Gruppe selbst arrangierten Musikstücken heraus. Alte persische Lieder, sephardisch-aschkenasische Musik aus dem 15. Jh in der Sprache des Ladino bis hin zu orientalischem Flamenco zeigen die große musikalische Bandbreite der Gruppe.
"Kriege und Konflikte haben die Menschen zynisch gemacht, aber sie sehnen sich nach Hoffnung", sagte Yuval Hapern einmal in einem Interview. Dieser Hoffnung möchte die Band mithilfe der Sprache der Musik Ausdruck verleihen, ohne eine explizit politische Botschaft zu überbringen. Musik kann eine Möglichkeit der Verständigung sein.
Viel Beifall am Schluss.
Bethina Erdmann
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