Sturm und Nebel im Paradies

Schön und ruhig sieht der Platz aus, rein und weiß mit der Schneedecke. Auf dem Randweg war es aber sehr ungemütlich, wieder einmal wehte hier eine steife Brise.
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  • Schön und ruhig sieht der Platz aus, rein und weiß mit der Schneedecke. Auf dem Randweg war es aber sehr ungemütlich, wieder einmal wehte hier eine steife Brise.
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Die Heilbronner Wanderer bevorzugen vor allem in der Pandemie-Zeit den Samstag zum Wandern, um Kontakte zu vermeiden.
Nun hatte der Wetterbericht aber für den Sonntag die besseren Aussichten vorhergesagt. Beim Aussteigen am Parkplatz beim Ruheforst Eichelberg wehte ein so scharfer Wind, der sich in Böen noch verstärkte, dass es tatsächlich eine Überwindung war überhaupt los zu gehen. Doch frisch gewagt war bald der Rastplatz beim Funkturm im Paradies erreicht. Paradies? Der Wind heult wie ein einfahrender, schnaubender Zug und treibt Graupelschauer vor sich her. Man sieht nicht ins Tal vor lauter Nebel und versteht kaum sein eigenes Wort. Das soll nun das Paradies sein?
Abwärts geht es eigentlich in die Hölle, an diesem Tag war es aber ein Vergnügen nach Eschenau hinab zu gehen. Dicke Flocken, so groß, dass sie sogar auf den Bildern zu erkennen sind, umtanzten die Zwei am Rastplatz Kirschenallee. Auch im Hof Kriegshölzle schneite es noch heftig. Ein Bildstock war auf der Karte eingezeichnet. Dieser stellte sich als privater Friedhof innerhalb einer umzäunten Fläche heraus. Hier sollen laut Heilbronner Stimme auch vier Soldaten begraben sein, die noch kurz vor Kriegsende gefallen sind. Ulrich Schöffler wusste zu erzählen, dass Kreuze mit Stahlhelmen an den Gräbern standen.
Danach zog es die "Entdecker" auf den Schlossberg hinauf. Kaum waren die wenigen Spuren der ehemaligen Burg zu sehen. Doch Wälle lassen vermuten, dass es eine große mittelalterliche Burg gab. Schloss Scheppach wird sie im Volksmund genannt und dabei handelt es sich womöglich um die Burg Neuen Heimberg (Nuwen Heimeberc). 
Die nächste Station war wieder ein eingezeichneter Bildstock bei der Sperrhalde. Da wurde nichts gefunden, vielleicht befindet sich was auf den eingefriedeten Grundstück daneben oder er ist inzwischen abgegangen.
Inzwischen waren die Wanderer gut durchgefroren und um so schöner war es auf den teilweise frisch zugeschneiten Wegen zu wandeln. Rehe stoben davon, wohl aufgeschreckt durch die Schritte, die laut knirschend durch den Wald hallten. Das Gehen wurde anstrengend und somit den Wanderern wieder warm. Der gewählte Weg war verlegt, also zurück. Daher mussten noch ein paar Meter bis zum Waldhof hin und zurück gegangen werden. Dann aber flugs Richtung Zigeunerfohrle und Ruheforst zurück. Fast unbemerkt und kurzweilig sind über 15 km zusammen gekommen. Die Strecke kann man sich in Komoot ansehen. Tipp für Nachwanderer: Wer es kürzer mag, kann kurz vor dem Kriegshölze nach rechts abbiegen und am Gabelbach entlang durch das Tal zum Waldhof hinauf. Dann sind es 11,5 km.
Oder einfach aufpassen, sobald es wieder erlaubt ist in kleinen Gruppen zu wandern, soll eine weitere Tour in diesem Gebiet angeboten werden.

Autor:

Wandern mit d'r Gaby un em Erich aus Heilbronn

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