Die dreikantige Wolfsmilch
Die Wolfsmilch wird oft mit einer Kaktee verwechselt, weil sie so stachelig ist. Aber sie ist eigentlich mit keiner Kaktee verwandt.
Trotzdem hat mich Wolfgang Kynast mit seinem Kakteenbeitrag an eine Gegebenheit erinnert...
Eine kleine Geschichte
Vor ungefähr 15 Jahren habe ich einen winzigen Ableger einer Wolfsmilch von einer Freundin geschenkt bekommen. Sie meinte "das ist eine Freundschaftspflanze, sie darf niemals eingehen, so wie unsere Freundschaft"!
Heute ist sie 140 cm hoch und meine Freundschaft nach Hamburg ist frisch wie eh und je.
Ich habe aus dieser einzelnen Pflanze nun schon viele dieser kleinen Pflanzen gezogen und mit denselben Worten verschenkt. Das kommt immer sehr herzlich an!
Es ist ganz einfach zu machen.
Man schneidet mit einem scharfen Messer kleine Seitentriebe senkrecht ab.
Dabei läuft weisse Milch am Stamm und am Ableger aus.
Die Ableger legt man auf ein Stück Zewa und lässt diese "Wunde" ein paar Tage lang "verheilen". Das kann gut eine Woche dauern. Der Mutterpflanze schadet dies überhaupt nicht.
Die Wolfsmilch lässt bei manchen Menschen Hautirritationen auftreten. Ist an sich giftig, aber man muss die Milch ja nicht berühren.
Wenn das Ende getrocknet und nicht mehr klebrig ist kann man das Pflänzchen in einen kleinen Topf, oder zu mehreren in einen grösseren Topf mit Blumenerde setzen und etwas andrücken. Mit ganz wenig Wasser benetzen und an einen sonnigen Ort stellen.
Nach ein paar Tagen kann man dann wieder gaaaaanz wenig Wasser drangeben. So geht das ein paar Wochen und man staune, irgendwann kommen winzigste Blättchen an der Spitze zum Vorschein. Wichtig ist, die Wolfsmilch braucht fast kein Wasser. Wenn sie einmal zuviel bekommen hat, werden ihre Spitzen hellgrün dann gelb und schliesslich fallen sie ab. Je weniger, je lieber.
Die beiden jungen Triebe die ich im Moment noch habe sind übrigens ca 1/4 Jahr alt.
Man sollte Geduld für die Wolfsmilch haben und ihr ab und zu gut zureden :-).
Ein Tipp: man kann sich recht schmerzhaft stechen, in Ruhe arbeiten dann passiert dies nicht.
Vielleicht habe ich den einen oder anderen Leser animiert, man denkt ein wenig öfter an Menschen die man im Herzen hat und die Beschenkten an uns.
Grüsse
Anneliese Herold
Autor:Anneliese Herold aus Oedheim |
10 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.