Namibia Unterstützung e.V.
Unsere dreimonatige Zeit in Namibia (Teil3)
In den drei Monaten haben wir auch ganz neue Seiten von Okombahe kennenlernen.
A) Unsere Projekte in Okombahe
Ein Jahr lang wurde das Bäckerei-Start-Up-Projekt teilweise mit Ihren Spenden unterstützt. Im Laufe des letzten Jahres hat es wohl immer mal wieder geklappt, und dann auch wieder nicht.
In einem Gespräch mit dem Verwaltungsbeamten des Landratsamtes, der das Projekt der Jugendbäckerei ins Leben gerufen hat, habe ich ihn nach seinem Eindruck des letzten Jahres gefragt: „Es hat zwei Seiten: Es war gut, dass es angefangen wurde und in Okombahe öfter frisches Brot gebacken wurde, aber die Zuverlässigkeit und die wirtschaftliche Kompetenz der Bäcker war nicht gegeben.“ Wahrscheinlich sind viele Säcke Mehl vom Landratsamt verschwunden, ein Profit ist nicht vorhanden, der teure Strom läuft immer weiter, auch wenn nicht gebacken wird. Nun ist Yvonne, die sehr agile Frau des Pastors, bereit, das Projekt mit zwei neuen Leuten noch mal zu starten.
In den letzten Tagen habe ich wieder Bilder von Yvonne bekommen, die mir stolz die ersten selbergebackenen Brötchen und Brote in Okombahe zeigte. Es ist leider ein Auf-und-Ab. Als Resultat daraus werde ich mich auf ein wirtschaftliches Projekt in Okombahe nicht mehr einlassen, wenn es keinen soliden Wirtschaftsplan und keine wirklich verantwortlichen Personen gibt.
Positiv ist jedoch, dass sich die Infrastruktur in Okombahe langsam ausweitet. Es gibt schon einige Läden, die nicht nur wenige haltbare Lebensmittel verkaufen, sondern auch Benzin in kleinen Mengen, Zement, Baumaterialien und billige „Chinesen“-Artikel, wie Spielwaren, Kleidungsstücke und Haushaltswaren. Mein Vorschlag beim Settlement-Office einen wöchentlichen Markttag in Okombahe einzurichten, wurde wohlwollend gehört. An so einem Markttag könnte dann jeder, der irgendetwas in Okombahe herstellt oder anbaut, zum Verkauf anbieten. Dadurch würden Gärtner ermutigt Gemüse anzubauen und Näherinnen oder Handwerker könnten Haushaltsartikel herstellen. Als Folge daraus würde in Okombahe Geld in den Umlauf kommen und das Geld würde nicht nur in die nächsten Städte gebracht. Mal sehen, ob so ein Markttag nächstes Jahr eingerichtet wird.
Schon seit 10 Jahren unterstützt die Kinderkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Pfedelbach-Untersteinbach die Kinderkirche in Okombahe. Auch dieses Jahr hat es wieder in der Weihnachtsfeier für jedes der 120 Kinderkirchkinder eine kleine Geschenktüte mit Süßigkeiten von den Kindern aus Untersteinbach gegeben. Manchmal reicht das Geld auch noch für einen kleinen Ausflug.
Seit vier Jahren sammeln nun die Konfirmanden aus Untersteinbach Geld für die Konfirmanden in Okombahe. Eine Konfirmation in Namibia muss nämlich von den Eltern mit ca. 50.-€ bezahlt werden. Da es keine Kirchensteuer gibt, leben die Gemeinden und die Pfarrer von den Einnahmen der Gottesdienste und der sakralen Handlungen (Taufen, Konfirmationen, Hochzei-ten, Beerdigungen und anderen Kollekten). Im Durchschnitt konnten so 10-15 bedürftige Konfirmanden, die auch in den Kindergottesdienst gingen, unterstützt werden. Am 25. November wurden wieder 10 Konfirmanden und deren Eltern bei ihrer Konfirmation von den Konfirmanden in Untersteinbach unterstützt.
Seit der Corona-Zeit hat sich eine lockere, unverbindliche, aber sehr schöne Beziehung der beiden Kindergärten in Pfedelbach-Heuberg zu den zwei Kindergärten in Okombahe entwickelt. Lieder, Bastelmaterial und jetzt auch Malbücher und Pflanzensammlungen wurden ausgetauscht. Alle vier Kindergärten haben in diesem Jahr das Malbuch „Benni, der Elefant“ gestaltet. Auch haben die Kinder einige Pflanzen und Büsche aus dem „fremden“ Land anfassen können. Es ist schön, wenn kleine Kinder schon über ihren Tellerrand hinausschauen und erfahren, dass Kinder in „fremden“ Ländern ähnlich sind wie sie.
Zu einigen anderen Projekten habe ich ja im ersten Teil schon geschrieben. Es ist gut, wenn wir vor Ort längere Zeit dabei sein können. Wir lernen so das Leben auch besser kennen und können gezielter auf Anfragen reagieren. Im Großen und Ganzen laufen die beiden Suppenküchen recht gut, obwohl immer mehr Personen Essen benötigen, als wir ausgeben können. Auch das Projekt „50 Brote für 50 hungrige Schulkinder“ am Morgen ist sehr sinnvoll und kann nun durch interne Umschichtungen, aber auch durch einen weiteren Spender, auf 70 Kinder ausgeweitet werden. Die akute Platznot der Toy-Library wird hoffentlich durch die Fertigstellung der Kindergarten-Renovierung gelindert.
Abschluss
Vielen Dank für Ihr Interesse an den Menschen in Namibia.
Meine Frau Margret und ich haben bei ca. 12.000km keinen Unfall gehabt, haben keine „bösen“ Menschen oder „böse“ Situationen erlebt und fühlten uns wunderbar bewahrt und behütet.
Falls jemand von Ihnen unsere laufenden Projekte des Vereins mit unterstützen will, können Sie gerne auf unser Vereinskonto überweisen:
Sparkasse Hohenlohekreis, IBAN: DE57 6225 1550 0220 0211 06
Schreiben Sie uns unter kontakt@namibia-verein.de.
Mehr Informationen finden Sie unter der Vereinshomepage www.namibia-verein.de
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel 07949 940269
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