Frauenfrühstück Oberkessach

Zu Fuß bis an’s Ende der Welt

„Es sollte eine spirituelle Reise werden“. Das war der Grundgedanke, den die Referentin Ulrike Gall aus Gommersdorf den Besuchern des dritten Oberkessacher Frauenfrühstücks am vergangenen Samstag näher bringen wollte.
„Wenn mir bei meinen gesundheitlichen Problemen nicht geholfen werden kann, helfe ich mir selbst und gehe den Pilgerweg“. So war ihre Hoffnung und ließ den Entschluss reifen, den Jakobsweg zu pilgern. Eine besondere Herausforderung, weit mehr als 2000 Kilometer zu Fuß. Insgesamt war sie 116 Tage unterwegs durch Deutschland, Frankreich und Spanien. Alles was sie in diesen Pilgertagen brauchte, passte in einen Zehn-Kilo-Rucksack.
Die 70 Teilnehmerinnen des Frauenfrühstücks sahen eindrucksvolle Bilder von den vielen Stationen des Pilgerwegs. Freuden und Leiden konnten nachempfunden werden. Beispielsweise das spontan am Wegesrand mit einem Spanier gemeinsam gesungene Pilgerlied „Ultreia“. Blasen an den Füßen beim Abstieg von den Pyrenäen und Hautabschürfungen, die immer mal eine Ruhepause anmahnten. So verweilte die Pilgerin auch in Taizé in Burgund, einem ökumenischen Begegnungszentrum mit besonderer Spiritualität. In den Pilgerherbergen begegnete sie abends Menschen aus verschiedenen Nationen. Schwere Schicksale kamen zur Sprache, wenn man am „Cruz de Ferro“ den symbolischen Stein ablegte. Höhepunkt war dann schließlich die Ankunft in Santiago de Compostela mit der Feier des Pilgergottesdienstes. Unvergessen, wie das große Rauchfass, das botafumeiro, durch die Kirche geschwungen wurde. Doch immer noch war die Pilgerwanderung nicht zu Ende. Sie sollte noch bis zum Kap Finisterre führen, einem Ort am Meer von dem gesagt wird, hier sei „das Ende der Welt“. Symbolisch und tatsächlich konnte hier am Kilometerstein 0 der Neuanfang beginnen.
Am Schluss der Veranstaltung gab es viel zu danken. Der Referentin Ulrike Gall, aber auch dem Vorbereitungs-Team, das an schön gedeckten Tischen ein schmackhaftes Frühstück bereitet hatte.