Eintauchen in ein kleines Paradies vor den Toren der Stadt
Weit weg von Heilbronn fühlt man sich, wenn man sich aufmacht, dieses kleine Paradies zu erkunden. Und doch ist es nur einen Katzensprung von der Geschäftigkeit der Stadt, dem Autolärm und der Hektik des Alltags entfernt.
Eintauchen in herrliche grüne Natur, leises Wasserplätschern, herben Bärlauchduft und eine ganze Sinfonie von Vogelstimmen.
Ja, richtig eintauchen kann man ...... und durchatmen - die Idylle im Köpfertal lässt für eine Weile alles andere vergessen.
Schon kurz nach dem Einbiegen vom Trappensee in den Köpferweg hat man den Eindruck, von der Stadt weg zu sein. Ganz idyllisch schlängelt sich der schmale Weg hinein ins Köpfertal. Das Bächlein ist leise murmelnder Begleiter, die Sonne malt Schatten der hohen Bäume auf den Boden und aus den Sumpfwiesen grüßen Scharen von Kopfweiden mit sehr schicken Frisuren.
Entlang des Weges liegen Äste im Unterholz, die dort vermodern und neues Leben erwachsen lassen. Dazwischen - soweit das Auge reicht - Bärlauch ohne Ende. Der Duft hängt während der ganzen Wanderung in der Luft und kitzelt die Nase.
Es ist ruhig hier und nur das Zwitschern der Vögel untermalt die Stille. Über Holzbrückchen, überdacht von leuchtend hellgrünen Blättern und mit schönen Ausblicken auf gelbblühende Wiesen mit Obstbäumen führt der verwunschene Pfad bis zum Köpfer-Stausee.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Köpferbrunnen - ein schönes Plätzchen für eine entspannte Mittagsrast.
Die Köpferbrunnenanlage ist ein denkmalgeschütztes historisches Ensemble mit einer Kapelle mit Brunnenanlage und einem Musikpavillon. Die ganze Anlage wurde im 19. Jh. vom Heilbronner Verschönerungsverein angelegt. Im Pavillon steht eine Holzskulptur - sie zeigt ein aufgeschlagenes Buch, das auf einem Pult liegt und in dem man die "Köpfersage" nachlesen kann. Eine Sage über die Liebe zweier Menschen, die hier im Köpfertal ihr trauriges Ende findet.
Der Rückweg führt über den Skulpturenweg. Es stehen einige schöne Figuren und andere Skulpturen aus Holz am Wegesrand.
Auf dem Weg ist auch ein Gedenkstein mit 24 Stolpersteinen davor zu finden. Er erinnert an Mitglieder des französischen Widerstands-Netzwerks "Réseau Alliance", die gegen das Nazi-Regime kämpften und, schon fast am Ende des zweiten Weltkriegs, dafür hingerichtet wurden. Bedauernswerte Schicksale in einer schrecklichen und grausamen Zeit. Es ist, mehr denn je wichtig, daran zu erinnern.
Auch der Ehrenfriedhof ist einen Besuch wert. Wer mag, kann ihn auf dem Rückweg besuchen. Er wurde als Massengrab für die Opfer des Luftangriffs am 4. Dezember 1944 angelegt und später wie ein schlichter Park gestaltet. Um so beeindruckender ist dieser Friedhof; mit seiner Geschichte, den riesigen, Ruhe und Kraft ausstrahlenden Bäumen und den wenigen symbolischen Steinkreuzen, die mich sehr berührt haben.
Auf dem letzten Wegstück verabschieden den Wanderer bunte Frühlingswiesen von dieser wunderschönen und idyllischen kleinen Rundtour.
Parken am Parkplatz Trappensee
Länge ca. 6 km
Gemütliche Gehzeit ca. 2 Stunden
Autor:Sigrid Schlottke aus Bad Rappenau |
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