Botschaften der Sehnsucht, die hängen bleiben
Christlicher Pop-Rock mit dem Dresdner Duo Döhler & Scheufler beim 3. Open-Air-Konzert der Brackenheimer Apis
(von Helga El-Kothany)
Die rund 20 Lieder, die das Duo Frank Döhler und Daniel Scheufler, Sänger und Pianist, gemeinsam mit Band und Streichorchester am Freitag, 5. Juli auf dem Brackenheimer Rathausvorplatz den rund 400 begeisterten Zuhörern präsentieren, unterscheiden sich musikalisch nicht von anspruchsvoller Rock- und Popmusik.
Passend zur malerischen Fachwerkkulisse, zu blauem Himmel mit sahneweißen Wolkenspielen und Tauben, die an dem perfekten Abend gelegentlich den Musikern fast um die Köpfe fliegen, erklingen zum Auftakt und zur Einstimmung auf ein besonderes Musikerlebnis die Geigen.
„Mir fehl’n die Worte zu beschreiben…“ – so das erste Lied. Doch die Worte sind es, die den Unterschied zu den üblichen Songs ausmachen.
In dem mittlerweile dritten Open-Air-Konzert, zu dem die Apis aus dem Kirchenbezirk Brackenheim gemeinsam mit der Christusgemeinde Flein mit den Moderatoren Jochen Baral und Johannes Seiler eingeladen haben – und die in der Pause auch für das leibliche Wohl der Gäste sorgen -, geht es um die christliche Botschaft in den Texten, um sehr persönliche Erfahrungen und Erlebnisse aus der Feder von Frank Döhler, Evangelist und Sänger, die Daniel Scheufler, Leiter einer Dresdner Musikschule und Absolvent der Musikhochschule Dresden und der Belmont-University Nashville, musikalisch umsetzt.
Zum Nachdenken anregend, oft auch humorvoll sind die kleinen Geschichten, mit denen Frank Döhler seine Songs einleitet.
Beeindruckend die musikalische Vielfalt der Lieder. Ist „Auferstanden“ kraftvoll rockig und animiert das Publikum zum Mitklatschen, fließen andere Lieder melancholisch-balladesk in den sommerlichen Abendhimmel. Und je nach Stimmung wechseln die Begleitinstrumente im Vordergrund – schwungvolle Rhythmen auf dem E-Piano, zarte Flötentöne oder harter Gitarrensound.
„Dab dab dab! Singt ihr mit? Der Text ist einfach. Ihr singt immer weiter und ich mache was anderes!“ Das sehr gemischte Publikum – alle Altersklassen sind vertreten – hält sich jedoch zaghaft zurück. „Es klingt für Freitagabend noch etwas lustlos“, moniert der lebhafte Sänger. „Facht das Feuer an!“ Dafür ist der Applaus umso lustvoller.
Döhlers Texte erzählen von seinen Erfahrungen mit Gott, seiner Liebe zu ihm, vom „Wenn-dann-Prinzip“, das seinem Leben Ruhe gibt, einen tiefen Frieden: „Wenn Jesus bereit war, für dich und mich zu sterben, dann wird er sich doch auch um alles andere kümmern.“
Auch Sozialkritik verpackt das Duo musikalisch: „An unseren vollen Tischen ist nicht für jeden Platz“ und die Angst vieler, zu kurz zu kommen.
Wichtig ist Döhler seine Beziehung, seine Liebe zu Gott. Und zur Auflockerung – oder zum Verständnis? - flicht er immer wieder amüsante „Gleichnisse“ mit Ehefrau Caterina ein.
Anja Stütz, die mit ihren Freundinnen Hannah Carle und Katharina Preis aus Öhringen angereist ist, ist begeistert vom musikalischen Abwechslungsreichtum, den tiefgründigen Texten und Geschichten. „Man kann so viel mit nach Hause nehmen. Mit welcher Liebe und Leidenschaft das Duo auf Jesus hinweist, ist genial.“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.