Hoffnungsabend mit Bastian Benoa
Vom Wohnzimmer ins Wohnzimmer
von Heidi Brose-Schilling
Mit seinem letzten Konzert in diesem Jahr hat es Bastian Benoa wieder ins Wohnzimmer geschafft. War der Teilnehmer der Sat 1 Show „The Voice of Germany“ noch in vielen Wohnzimmern, via Fernsehen oder Stream präsent. So war er an diesem Abend live im Vortragssaal der Apis in Brackenheim zu Gast, die ihn zum Auftakt der Hoffnungsabende, eingeladen haben. Gemeinsam mit seinem Keyboarder Nicki Strauss gibt er ein einfühlsames Wohnzimmerkonzert. Dicht an dicht sitzen die Zuhörer auf Stühlen, Sofas und auf noch zwei eilends hinzugestellte Bierbänke und erleben den Sänger ganz hautnah.
„Willkommen zu Hause“ begrüßt er sein Publikum und freut sich, dass nach Stationen in Berlin und Göttingen, dieses Konzert an seinem Wohnort stattfindet. Mit einem Liebeslied startet der Familienmensch in den Abend, „Es ist so schön, wenn Du da bist.“ Sofort springt der Funke ins Publikum über und er nutzt die Gelegenheit und lädt seine Zuhörer ein, beim nächsten Lied aktiv als Backgroundchor zu fungieren. Er erzählt, wie er in den vergangen drei Jahren seine Lieder geschrieben hat, wie er für sich entdeckte, dass Musik ihn belebt, beflügelt und verändert. Viele seiner Songs sind im eigenen Studio entstanden und inzwischen auf CD erschienen. In die Hektik des Alltags lässt er seine Gedanken einfließen und singt: „ich lebe den Moment“.
Seine Zeit bei „Voice of Germany“ streift er nur ganz kurz, er ermuntert große Träume zu haben und groß zu denken, doch jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt, so klein er auch ist. Diese Erfahrungen verarbeitet er in einem Liedtext und besingt, 1000 Wege, die zum Ziel führen. Wenn die Ängste auf den neuen Wegen sich zu Monstern entwickeln und einen zurückhalten und ausbremsen weiterzugehen, dann fordert er auf den Spieß umzudrehen. „Kleine Monster“ heißt der Titel, in dem er sich diesen Ängsten stellt. Hier wechselt er von der Akustikgitarre zur E-Gitarre, der Klang wird rockiger, Keyboarder Strauss übernimmt die Melodie und lässt die Töne in der Bridge wie Wassertropfen perlen.
Eindrücklich und voller poetischer Wortspiele ist seine Interpretation von Psalm 91 „Was wenn doch“. Wenn doch Trauer und Angst kommt, Verletzungen und Demütigungen. Ist Gott dann immer noch da? Für Zuhörerin Carolin Scheuermann ein Text, der trotz aller Fragen ermutigend ist. Sie findet Benoas Texte befreiend und erfrischend, dabei kommen ihr viele Gedanken und Eindrücke in den Sinn. Esther Rausch aus Nordheim hat über instagram vom Konzert erfahren, sie ist beeindruckt wie Benoa schwierige Themen beschreibt und welche poetischen Worte er für seinen Glauben findet. Ihre Cousine Doro Dengel ist extra aus Holzgerlingen angereist, sie hört Benoa zum ersten Mal live und ergänzt: „Ich kannte ihn von youtube, aber Livemusik ist durch nichts zu ersetzen.“
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