Schönheiten in schwarz/weiß
Die Störche sind wieder da...
Der Weißstorch ist bei uns ein typischer Kulturfolger und der einzige Großvogel, der sich eng an den Menschen angeschlossen hat. In Deutschland und anderen Teilen Mittel- und Westeuropas ist heute landwirtschaftlich genutztes Grünland der typische Lebensraum der Weißstörche. Besonders wichtig sind feuchtes Grünland, das periodisch überschwemmt wird, Teiche und Weiher und extensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen. Nur dort kann er ausreichend Nahrung für sich und seine Nachkommen finden.
Ein vielseitiger Menüplan
In Gegenden, in denen Störche noch häufiger anzutreffen sind, ist es ein bekanntes Bild: Mehrere Störche schreiten langsam hinter einer Mähmaschine oder einem pflügenden Traktor her und durchsuchen die Bodenoberfläche nach Regenwürmern und Insekten. Ebenso typisch sind jedoch auch die durch Feuchtgebiete watenden Störche auf der Jagd nach Kaulquappen, Fröschen und Kröten. Mäuse jagen sie in Reihermanier, lauernd und auf einem Bein stehend. Auf dem Speiseplan der Weißstörche stehen außerdem Ringelnattern und Eidechsen.
Selbst Aas wird nicht verschmäht. In den afrikanischen Winterquartieren kann man Störche häufig in der Nähe von Buschfeuern beobachten: Dicht hinter der Feuerwand suchen sie den verbrannten Boden nach toten Insekten, Schlangen, Eidechsen und Kleinsäugern ab. Gern fressen Störche in Afrika auch die dort massenhaft auftretenden Wanderheuschrecken oder afrikanische Heerwürmer, eine Schmetterlingsraupe.
Tagesbedarf 500 Regenwürmer oder 16 Mäuse
Ein ausgewachsener Storch benötigt etwa 500 bis 700 Gramm Nahrung pro Tag; dies entspricht ungefähr 16 Mäusen oder 500 bis 700 Regenwürmern. Muss er außerdem noch eine Storchenfamilie mit zwei Storchenjungen ernähren, so ist er lange unterwegs, um die benötigten Nahrungsmengen zusammenzusuchen: Ein Jungvogel braucht für einen kurzen Zeitraum bis zu 1.600 Gramm Nahrung pro Tag. Das bedeutet, dass der tägliche Nahrungsbedarf einer ganzen Storchenfamilie bei etwa 4.600 Gramm liegt. Um so wichtiger ist es für die Störche, dass sie sich in direkter Umgebung des Nestes auf Nahrungssuche begeben können.
(Text: NABU, Bilder: Moni Bordt)
Autor:Moni Bordt aus Weinsberg |
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