"Connections" in die USA
Amerikanische Nachfahren von Luise Bronner besuchen die Luise-Bronner-Realschule
Die Luise-Bronner-Realschule in der Hoover-Siedlung ist stolz auf ihren Namen und pflegt das Vermächtnis der Namensgeberin auf vielfältige Weise: seit der Schulgründung hängt ein Porträt von Luise Bronner in der Aula (Künstlerin Marlis Glaser), ihre Gedichte zieren die Wände und Eltern und Schülerschaft werden immer wieder über das äußerst beeindruckende Leben und Werk der Namensgeberin informiert:
Luise war ein Heilbronner Mädchen, wuchs in der Schillerstraße auf, ging auf die Realschule und wurde Chemie-Laborantin, um irgendwann einmal in die Firma ihres Vaters (Seifenfabrik Madaform in der Salzstraße) einsteigen zu können. Doch dann machten ihr die Nazis einen Strich durch die Rechnung. Sie musste in den 30er Jahren zu ihrem Bruder in die USA emigrieren. Ihre Eltern schafften die Flucht aus Deutschland nicht rechtzeitig und wurden in KZs ermordet.
Luise Bronner wurde nach vielen Jahren Arbeit als Chemielaborantin an der amerikanischen Ostküste noch Germanistikprofessorin, half mit, eine Universität aufzubauen und veröffentlichte Gedichte. Sie setzte sich Zeit ihres Lebens für Versöhnung ein, besuchte oft ihre Heimatstadt Heilbronn und vermachte nach ihrem Tod den Heilbronner Realschulen einen Großteil ihres Erbes um Schüleraustausche und Völkerverständigung zu fördern.
Dieser Tage nun konnten Verbindungen von Luise Bronners Verwandten mit der Luise-Bronner-Schule geknüpft werden: In Laupheim, dem Stammsitz der Familie (Heil-)bronner, wurde die Eröffnung eines kleinen Museums gefeiert, zu dem die große Bronner-Familie aus USA und Israel angereist war. Auch die Schulleitung der LBR war dazu eingeladen und konnte nicht nur die Ausstellung bewundern sondern auch viele herzliche Gespräche mit den Nachfahren führen. Bei einem abendlichen Event in der VHS Laupheim wurde die spannende Familiengeschichte und die großartige Firmenphilosophie von Dr. Bronner's Naturseifenfirma ( Firmengründer war Emil, Luises Bruder) anschaulich vor Augen geführt.
Spontan ergab sich dann am Folgetag ein Gegenbesuch in Heilbronn: ein Großneffe und die letzte lebende Nichte Luise Bronners besuchten die nach ihr benannte Schule, besichtigten das Porträt und unterhielten sich intensiv mit einigen Lehrerinnen über Luise:
Man war sich einig, dass Luises ideelles Vermächtnis, nämlich die Versöhnung und das friedliche Zusammenleben der Menschen über Landes- und Religionsgrenzen hinaus, weiterhin gefördert und die Schulatmosphäre prägen soll.
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