Erzählcafé Heilbronn
Die Mittwochsprinzessin

Lkhagvadulam Batbayar (Mitte) mit Laura Haasner (links) und Angelika Hart. | Foto: Frank Lutz
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Angelika Hart war die Begeisterung anzumerken: „Ich war ganz verzaubert, als wir uns kennengelernt haben“, wandte sich die Redakteurin der Erzählwerkstatt für Menschen aus aller Welt beim jüngsten Erzählcafé der Erzählwerkstatt mit der Katholischen Erwachsenenbildung Stadt und Landkreis Heilbronn (keb) an die Erzählerin, Lkhagvadulam Batbayar aus der Mongolei. Und das lag nicht nur am Vornamen der Erzählerin, der auf Deutsch „Mittwochsprinzessin“ bedeutet, und an ihrer prachtvollen Festtracht.

Faszinierend ist vor allem das Nebeneinander von Tradition und Moderne im Leben der jungen Mongolin: Einerseits lebte sie in ihren ersten Lebensjahren in einem kleinen Dorf in einer Jurte und gab Einblick in verschiedene Traditionen ihrer Heimat, die bis heute eine wichtige Rolle spielen. Andererseits hat sie ein Studium der Hydrologie abgeschlossen und als Umweltinspekteurin gearbeitet, wobei sie selbstständig Exkursionen durch das ganze Land unternahm.

Warum entschloss sich so eine gut ausgebildete Frau mit vielversprechenden Karrieraussichten ihr Land zu verlassen und ihr Glück im fernen Deutschland zu versuchen? Es war vor allem Neugier auf das Land, in dem die Menschen angeblich so ordentlich und zielstrebig seien wie sie selbst. Ihre Erfahrungen als Au-Pair in Koblenz, ihre Kämpfe mit der deutschen Bürokratie, ihr komplizierter Weg zum Freiwilligen Sozialen Jahr bei den Sozialtherapeutische Gemeinschaften Weckelweiler in Kirchberg an der Jagst wurden in der von Angelika Hart verfassten und vorgelesenen Lebensgeschichte ausführlich geschildert.

Doch am Ende stimmten die Besucherinnen und Besucher, darunter Lkhagvadulam Batbayars Deutschlehrerin Tuvshintogtokh Khundan, Angelika Hart sicher zu, als diese sich abschließend an Lkhagvadulam Batbayar wandte: „Du wirst deinen Weg machen.“ Schließlich studiert die junge Mongolin inzwischen Non Profit Management an der Hochschule Trier und wird ihr Studium voraussichtlich in eineinhalb Jahren abgeschlossen haben.

„Sie sind ein Vorbild, dass man viel erreichen kann“, sagte auch Laura Haasner, Schülerin des Abendgymnasiums am Kolping-Bildungszentrum Heilbronn, die den Abend als Sängerin stimmungsvoll umrahmte.

Autor:

Erzählwerkstatt für Menschen aus aller Welt aus Heilbronn

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