Sensibel und umstritten
Umgang mit menschlichen Überresten u. Objekten
Im Rahmen der Reihe Museum mit Genuss 60+ führte Jasmin Kuhlmey kurzweilig durch die Ausstellung. Durch die Neuausrichtung des Museums waren nicht alle Ausstellungsstücke gekennzeichnet. Jeder konnte leicht entscheiden, welche der gesehenen Objekte für ihn selbst als „sensibel“ galten. Sind es zerbrechliche, alte Gegenstände, die besonders geschützt werden müssen? Oder geht es eher um die Menschen, die außerhalb der Sammlung davon betroffen sein könnten? In den meisten Fällen ist ein umfassendes Wissen um die Sammlung erforderlich. Am Beispiel von zwei afrikanischen Masken erfuhren wir, dass es häufig am entsprechenden Kontext fehlt, um vorliegende Hinweise interpretieren zu können. Vor allem bei menschlichen Überresten tun sich Fragen auf: Woher stammen sie? Wer hat sie gefunden, warum und unter welchen Umständen? Wer war der Tote? Kann man von seiner Zustimmung zur Sammlung ausgehen? Nur wenn genügend Informationen über die Herkunft und den Prozess bis zum Sammlungsbestandteil vorhanden sind, kann entschieden werden, wie man Objekte behandeln möchte. Zeigt die rekonstruierte Herkunft einen unrechtmäßigen Erwerb, so wäre der erste Schritt eine Rückgabe oder, bei menschlichen Überresten, eine angemessene Bestattung. Beim Abschluss in der SITT-Bar gab es noch viel Gesprächsbedarf.
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