Heilbronns Historische Gebäude

Der Hafenmarktturm

Durch die Fotopoints-Tour konnte ich endlich auch mal den Hafenmarktturm besichtigen.  Man kann sich natürlich auch den Schlüssel, mit einer Kaution, selber bei der Tourist-Information oder dem Haus der Stadtgeschichte ausleihen. Meine Mutter hat diesen Turm immer als Barfußkirche bezeichnet. So recht wußte ich mit dem Begriff nichts anzufangen. Aber es stimmt wohl. Der Turm geht auf eine 1290 erbaute Marienkirche des Franziskanerklosters zurück. Dieses Kloster war nachweislich seit 1272 in Heilbronn. Und tatsächlich haben die Franziskaner wohl innerhalb des Klosters keine Schuhe getragen. Nach der Auflösung des Konvents 1544 wurde das Gebäude in eine Schule umgewandelt und die Kirche zu einer evangelische Kirche. Im Jahr 1689 im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde die Kirche dann  von den Franzosen zerstört. 1727 wurde durch Spenden zumindest der Turm wieder aufgebaut. Für eine ganze Kirche reichten die Spenden nicht aus.
Ab dem Jahr 1800 war im Turm eine Schrotgießerei. Dazu ist dieser Link ganz interessant. Ab 1932 wurde im Sockel des Turms ein Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkriegs eingerichtet. Bei den Luftangriffen im zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Turm schwer beschädigt. Bilder dazu kann man sich unter dem Link anschauen. 1950/1951 wurde der Turm wieder aufgebaut, das Sockelgeschoß als Durchgang gestaltet und hat nun Denkmäler für die Gefallenen beider Weltkriege. 1964 erhielt der Turm ein Glockenspiel aus mehreren Glocken und spielt abwechselnd fünf verschieden Melodien. Nach der Renovierung 1986 und dem Einbau einer Treppe, wurde der Turm zur Besichtigung freigegeben. 2011 wurde der Turmhelm saniert und das Glockenspiel digitalisiert.
Mir haben vor allem die vielen Epitaphe und Denkmäler, sowie die Bilderaustellung gefallen. Die Bilder zeigen sehr gut wie Heilbronn vor dem Krieg ausgesehen hat. Aber natürlich ist auch der Blick von der 33 m hohen Plattform beeindruckend. Heilbronn so von oben zu sehen ist schon klasse.