Die Goldene Spur
Seit vergangenen Freitag stehen vier Adventstüren in der Kirchbrunnenstraße. Diese gehören zur Goldenen Spur, dem Adventsweg, den die Katholische und die Evangelische Kirche jeden Adventsamstag von 17.00 Uhr bis 17.30 Uhr miteinander geht. Am 30. November war es soweit, auf der Terrasse des Deutschordensmünsters wurde die erste Tür unter lautem "Ohhh..." von der "Putzfrau Slavica" geöffnet. Die Schauspielerin, die auch als Klinikclown unterwegs ist, stimmte die rund 50 Besucher humorvoll auf das Thema schenken ein. Bei dem Thema ginge es nicht um das schwäbische Schenken, wie in dem Sprichwort ‚Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul‘ oder ‚Lieber den Magen verrenken als dem Wirt was schenken‘ gemeint, sagte Slavica. Ganz im Gegenteil, es ginge um das Teilen. Schenken ist auch viel mehr als bloßes Geschenke kaufen, es ist eine intensive innerliche Beschäftigung mit einer bestimmten Person, hieß es in den Gesprächsgruppen, zu denen nach dem Öffnen der ersten Tür und dem Adventslied "Macht hoch die Tür" eingeladen wurde. Als Gesprächspartner kamen Kaufleute aus der Innenstadt, die sich Zeit für die Veranstaltung trotz Late-Night-Shopping genommen hatten. Die Besucher lobten die Veranstaltung als Pendant zum Kommerz. Schenken bedeutet für die meisten immer noch das Schenken von Zeit und das friedliche Beisammensein mit der Familie. Diakon Reinhard Buyer, der durch den Impuls führte betonte vor allem die Wichtigkeit des ins Gespräch kommen, die ökumenische Zusammenarbeit und das Rausgehen der Kirchen auf die Straßen. "Bei der Goldenen Spur geht es darum ganz bewusst den Advent zu begehen. Wir wollen anregen den inneren Rollladen wieder hochzumachen" erklärt Reinhard Buyer. Am Samstag den 7. Dezember wird es um das Thema freuen gehen, am dritten Adventssamstag um wünschen und am 21. Dezember um feiern. Bewusst hat sich das ökumenische Leitungsteam, bestehend aus Vertretern der Aufbaugilde, Kiliansgemeinde, Deutschordensgemeinde, CityKirche und des K-Punkts, für die vier Verben rund um den Advent entschieden. "Wir als Kirche wollen in der Stadt Heilbronn nicht nur präsent sein, sondern auch handeln, daher die Verben – also die TUNwörter“ so Mitorganisatorin Hermine Baur-Ihle. Ohne Anzeichen von Erschöpfung oder kalten Händen und Füßen, wird das Team um die Goldene Spur auch nächsten Samstag wieder Passanten auf der Straße ansprechen und zum Adventsweg einladen.
Autor:Katholisches Dekanat Heilbronn-Neckarsulm aus Heilbronn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.