Heilbronns Historische Häuser
Die Villa Link
Ursprünglich als herrschaftliches Mehrfamilienwohnhaus erbaut, wurde es 1881 für den Heilbronner Unternehmer Louis Link und seine Frau Pauline Link geb. Münzing, im Stil der Neorenaissance zum repräsentativen Wohnhaus umgebaut. Nach Links Tod wurde das Haus von seiner Tochter Johanna und ihrem Mann, dem Silberwarenfabrikant und Politiker Peter Bruckmann bewohnt.
Auffällig ist wie oft bei der Recherche der Villen, bekannte Namen auftauchen. Eine weitere Tocher von Link heiratete den Stadtarzt Alfred Schliz. In diesem Fall sieht man die Verbindung zwischen den Familien Link, Münzing, Schliz und Bruckmann sehr deutlich. Auch bei anderen Villen ist mir schon aufgefallen, dass die frühere Heilbronner High Society wohl entweder verwandt oder durch Ehen miteinander verbunden waren.
Die vier Kinder von Louis Link, der eigentlich mit Vorname Ludwig hieß, gründeten in seinem Gedenken die Link’sche Familienstiftung, aus der das heutige städtische Alten- und Pflegeheim Katharinenstift hervorgegangen ist. Auch wurde in Heilbronn eine Straße nach ihm benannt.
Bis 1950 befand sich die Villa in Familienbesitz, wurde aber danach schon vermietet an verschiedene Ämter, Büros und Wohnungen. 1961 wurde das Haus von der Stadt erworben und beherbergt heute das städtische Grünflächenamt und den Dienstsitz des Heilbronner Baubürgermeisters.
Das Haus ist wirklich ein Hingucker. Sobald man sich wirklich Zeit nimmt und es bewußt anschaut, findet man immer wieder neue Details. Im italienischen Renaissancestil erbaut, mit bauplastischer Dekoration des Mittelrisalits. Ungewöhnlich finde ich die farbigen Vasen. Wenn es denn wirklich Vasen darstellen soll. Vielleicht sind es auch Pokale? Die Tore und Türen sind reich mit Dekor gestaltet. Das Haus hat eine balkonbekrönte Hofdurchfahrt mit dem Charakter eines Gartenpavillons und an der Westseite eine dekorierte zweigeschossige Veranda.
Wirklich ein Haus bei dem sich das Anschauen lohnt.
Autor:Daniela Somers aus Untergruppenbach |
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