Dr. Florence Hervé zu Gast in den FrauenRäumen
Im Rahmen der Reihe „Mutige Frauen“ war am 22. Nov. die freie Journalistin und Wissenschaftlerin Dr. Florence Hervé mit einem spannenden Vortrag „100 Jahre Frauenfriedenskonferenzen“ zu Gast in den FrauenRäumen. Einführend referierte Hervé über die damals katastrophale Versorgungslage und die veränderte Situation der Frauen. Die Frauenerwerbsquote lag kriegsbedingt bei 75 %, eigentlich eine Aufwertung für die Stellung der Frau in der Gesellschaft, aber die Bedingungen waren miserabel und die Arbeit nicht auf Dauer angelegt. Es war nur eine kleine Minderheit von Frauen, die grenzübergreifend gegen den Krieg aufbegehrten. Die Sozialistin Clara Zetkin, von den SPD-Genossen, die 1914 den Kriegskrediten zugestimmt hatten, bitter enttäuscht, organisierte im März 1915 in Bern eine Antikriegskonferenz der sozialistischen Frauen aus den kriegsführenden Ländern. Der resultierende Berner Appell gegen den Krieg musste illegal verteilt werden. Im April 1915 fand dann in Den Haag die erste internationale Frauenfriedenskonferenz mit 1100 Teilnehmerinnnen aus dem bürgerlichen Spektrum, darunter 28 Delegierten aus Deutschland, statt. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich dass es auch heute noch mutiger Frauen bedarf, Kriege keine Sieger haben und Gewalt keine Konfliktlösung sein kann.
Eingestellt von: Sabine Eberhardt
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