Ein Pfeil aus Epoxidharz zeigt die Richtung

Foto: drs/Guzy
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Der „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“ Prozess des Dekanats Heilbronn-Neckarsulm ist zu Ende gegangen.
Zur Abschlussveranstaltung mit mehr als 100 Teilnehmern kam Weihbischof Matthäus Karrer nach Heilbronn.
Der „Markt der Fachdienste“ bot zu Beginn der Veranstaltung die Möglichkeit, mit Vertretern der Fachdienste, wie der Betriebsseelsorge, der Caritas, oder dem K-Punkt ins Gespräch zu kommen. „Der KiamO-Prozess endet, doch Kirchenentwicklung geht weiter“, sagte Luise Schadt, Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Um dies zu symbolisieren, ließen Vertreter der Gemeinden bei der Aktion „Zukunftspfeil“ mitgebrachte Gegenstände in transparentes Epoxidharz ein. Jedes mitgebrachte Symbol stand für eine wichtige Erkenntnis:*

  • Pflasterstein vom Rathausplatz, legal entnommen: Ein Sein mit Ecken und Kanten, natürlich gewachsen, wie die Gemeinden Erlenbach und Binswangen.
  • Kirchturm aus Legosteinen: Lose Steine, die versetzt werden können, an denen die Gemeindemitglieder bauen können (Gesamtkirchengemeinde Neckarsulm)
  • Brett und Bohrer: „Wir wollen dicke Bretter bohren“ (St. Augustinus Heilbronn)
  • Kabel mit Symbolen für jeden Lebensabschnitt: „Wir wollen zwischen den Generationen Verbindung schaffen“ (SE Neuenstadt-Möckmühl)
  • Labyrinth von Chartres: Es geht nicht immer geradeaus ans Ziel (SE Böckingen)
  • Radiergummi: Wir wollen Dinge ausprobieren, dabei dürfen wir auch Fehler machen (SE Obersulm-Affaltrach)

Weihbischof Karrer würdigte das Engagement und den Mut zu neuen Wegen. „Für was braucht es uns Katholiken und Katholikinnen an diesem Ort?“. Dies sei bei allem Tun und Handeln eine entscheidende Frage, sagte Karrer. In den Kirchengemeinden fehle es oft nicht an Angeboten, sondern an der Sprachfähigkeit im Glauben. Hier zu handeln, dafür seien die Hauptamtlichen verantwortlich. Die Diözese wolle im Bereich der Katechese den Menschen mehr Fragen stellen, statt nur neue Konzepte zu entwickeln.

Kirchliches Leben finde außerhalb von Kirche statt, beispielsweise in der JVA, in der Schule oder im Krankenhaus. Karrer betonte, dass weiterhin regionale und lokale Lösungen gefunden werden müssen. Die Gemeinden in Erlenbach und Binswangen seien beispielsweise nicht mit St. Franziskus in Lauffen zu vergleich. Zudem arbeitet die Diözese an Lösungen für den Personalmangel, wie Karrer erklärte.

Die Abschlussberichte aus den Gemeinden und Seelsorgeeinheiten der Diözese gehen nun zur Auswertung an die Katholische Hochschule im Erzbistum Freiburg. Durch die externe Auswertung verspricht sich Karrer einen neutralen Blick von außen.

„Weniger Selbstbespielung der Kirche“, „Veränderung von Leitungsstrukturen – hin zur Demokratie bis in alle Ebenen“ und „Transparenz bei der Auswertung“ waren Forderungen, die die Teilnehmer Weihbischof Karrer nach Rottenburg mitgaben.

An der Götzenturmbrücke hatte der Entwicklungsprozess vor fünf Jahren angefangen, auf der anderen Seite des Neckars endete er jetzt vorerst. Beim liturgischen Abschluss unterstrich Dekan Roland Rossnagel den Perspektivwechsel, den der KiamO-Prozess erreicht hat.

* Der Pfeil aus Epoxidharz ist nun im Foyer des Heinrich-Fries-Hauses (Bahnhofstr. 13, Heilbronn) zu bewundern.

Luise Schadt

Autor:

Katholisches Dekanat Heilbronn-Neckarsulm aus Heilbronn

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