Perspektivwechsel im Arthaus-Kino
Gelungener Kinoabend des NABU mit Vogelperspektiven
„Die Beobachtung der Vögel ist eigentlich kein Hobby. Es ist eine Lebensform.“ Mit diesen Worten des Ornithologen Arnulf Conradi beginnt der Film „Vogelperspektiven“ von Regisseur Jörg Adolph, den rund 45 Kinofans am Donnerstag im Arthauskino Heilbronn zu sehen bekamen. Vor Filmbeginn begrüßte NABU-Geschäftsführer Marco Lutz, der die Sondervorstellung organisiert hatte, nicht nur NABUs zum Film, sondern „die gesamte Heilbronner Ornithologenszene“:
Der Film „Vogelperspektiven“ zeigt zwei sehr unterschiedliche Perspektiven der Ornithologie auf. Einerseits gibt er Einblick in die gesamte Bandbreite der Vogelwelt in Deutschland. Von der Auswilderung junger Bartgeier in den Berchtesgadener Alpen geht es in beeindruckenden Bildern über die Besenderung des Wachtelkönigs –einem unscheinbaren Wiesenbrüter- im Murnauer Moos bis hin zu den Seevogelkolonien auf der Hochseeinsel Helgoland.
Die andere Perspektive ist die praktische Arbeit eines Naturschutzverbands. Am Beispiel des Landesbund für Vogelschutz in Bayern wird ganz konkret die vielfältige Arbeit des Vorsitzenden Norbert Schäffer und dessen Team beleuchtet – von der Beratung bei gefundenen Jungvögeln über die die Lobbyarbeit gegenüber Ministerpräsident und Parteivorsitzenden bis zur Diskussion des Titelblatts für das nächste Mitgliedermagazin ist alles dabei. „Für meinen Geschmack standen stellenweise einzelne Menschen zu sehr im Vordergrund“ wird dieser Teil des Films von einem Kinogänger auch kritisiert.
Am Ende des Films schlägt der Regisseur den Bogen zur Klimabewegung und damit zur jungen Generation, welche ansonsten im Film sehr kurz kommt. Eine passende Überleitung zum an den Film anschließenden Gespräch mit Aktiven des regionalen Naturschutzes. Linda Möllers, Journalistin der Heilbronner Stimme, interviewte in sympathischer Weise NABU-„Urgestein“ Adolf Monninger, NABU-Kreisvorsitzender in Heilbronn, und Jugendvertreterin Jule Vater, Mitglied im Landesvorstand der Jugendorganisation NAJU. Neben unterschiedlichen Erfahrungen und Herangehensweisen beider Generationen bringt Jule Vater einen wichtigen Aspekt ehrenamtlichen Engagements zur Sprache: „Obwohl mein Engagement während Corona begann, begeisterten mich von Anfang an die Menschen im Verband. Die Gemeinschaft macht einfach Spaß.“
Nach einem insgesamt gelungenen Kinoabend ging es für die Gäste auf die teils weite Heimreise bis Öhringen oder auch Elsenz.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.