Ostern
Ostern natürlich nachhaltig
Oster-Dekoration, Leckereien oder der Besuch eines Osterfeuers gehen auch ökologisch, wenn einige Tipps beherzigt werden.
Für viele gehört der prächtig behangene Osterstrauß zum Fest dazu. Für den Osterstrauß sollten wir am besten Zweige der hübsch gelb blühenden Forsythien nehmen. Denn diese produzieren weder Nektar noch Pollen und sind für Insekten damit wertlos. Bitte bedienen Sie sich nicht an Weidenkätzchen, denn die sind für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten kurz nach dem Schlüpfen eine wichtige Nahrungsquelle in den ersten Frühlingswochen, wenn noch wenige andere Pflanzen blühen. Vor allem Salweiden, mit ihrer frühen und sehr reichen Blüte, sind nicht nur bei Insekten, sondern auch bei Vogelarten wie dem Zilpzalp oder Meisen sehr beliebt. Später im Jahr dienen auch die Blätter für die Raupen von 37 Schmetterlingsarten als Nahrungspflanze. In der Natur kommt die Salweide gerne an Waldrändern oder lichten Waldstellen vor.
Als Ostergras in Gestecken, Körbchen oder Osternestern eignen sich Naturmaterialien wie Heu aus dem Garten oder pflanzengefärbte Schafswolle, die es in Bioläden gibt. Ausgegrabene Moose oder Wiesenstücke sollten dafür besser nicht verwendet werden, da diese vielen Kleinstlebewesen wichtigen Lebensraum bieten.
Ostereier nachhaltig kaufen und färben
An Ostern gibt es auch wieder die bunt gefärbte Ostereier im Handel. Aber für diese gilt keine Pflicht zur Haltungskennzeichnung. So stammen diese Eier häufig aus schlechten Haltungssystemen. Besser ist es da, Bio-Eier zu kaufen und sie selbst färben. Am besten sind dabei Eier von sogenannten Zweinutzungshühnern. Das sind alte Rassen für die Ei- und die Fleischproduktion, also keine auf hohe Legeleistung gezüchtete Hühner. Die gibt es in Bioladen oder auf Neuland-Höfen. Eine gute wiederverwendbare Alternative sind selbstgestaltete Holzeier.
Der Farbkasten aus der Natur
Zum Färben der Eier verwendet man am besten Natur- beziehungsweise Pflanzenfarben, ganz ohne umweltschädlichen Chemikalien:
Birkenblätter, Zwiebelschalen, Kurkuma oder Johanniskraut ergeben eine gelbe bis rot-braune Färbung. Gras oder Brennnesseln eine grüne. Für eine braune Färbung sind ein Sud aus Zwiebelschalen, Kaffee oder Schwarztee geeignet. Rotkohl sorgt für eine violette Färbung. Kleine Blätter und Blüten hinterlassen beim Färben kunstvolle Abdrücke oder können im Anschluss um die Eier gewickelt werden.
Die Pflanzenteile müssen etwa 30 bis 45 Minuten in circa einem Liter Wasser ausgekocht werden. Danach wird der Sud gefiltert. Ein Schuss Essig erhöht die Kraft und Brillanz der Farben. Nun noch die Eier hinzugeben: Nach zehn Minuten im kochenden Sud sind die Eier hart und gefärbt. Blätter und Blüten können vorher mit einem alten Strumpf an den Eiern fixiert werden. Wenn Sie eine intensivere Färbung erreichen wollen, sollten Sie die Eier nach dem Abschrecken zurück in die Farbe legen. Gebrauchsfertige Naturfarben gibt es in Bioläden oder Apotheken zu kaufen.
Osterfeuer – Umschichten rettet Tierleben
In vielen Gemeinden gehören Osterfeuer zur Tradition. Wenn das Material dafür allerdings lange vorher aufgeschichtet und liegen gelassen wird, können die Haufen für Wildtiere zur tödlichen Falle werden. Spitzmäuse, Sieben- oder Gartenschläfer, Vögel oder Igel nutzen sie gerne als Verstecke und werden dann vom Feuer überrascht. Um das zu verhindern, sollten die Haufen entweder erst kurz vor dem Entzünden aufgeschichtet oder vorher noch einmal umgelagert werden. Mit etwas mehr Aufwand kann man so Leben retten.
Und nun: frohe Ostern!
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