Rathausuhr und Hafenmarktturm

Zwei Uhren in Heilbronn mit tiefer Geschichte

Die eine eindrucksvoll, die andere mahnend. In Heilbronn gibt es zwei bekannte Wahrzeichen die aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen.

Die Rathausuhr wird sehr oft fotografiert und wirkt schon auf den ersten Blick eindrucksvoll. Die Uhr stammt aus dem 16. Jahrhundert und zeigt drei Zifferblätter, eine klassische 12-Stunden-Uhr, eine Monduhr und eine Tierkreisuhr. Die 12-Stunden-Uhr wird flankiert von zwei Engeln, die kurz vor jedem Stundenschlag aktiv werden. Der eine bläst eine Posaune, der andere dreht eine Sanduhr und zählt die Glockenschläge mit. Unter dieser Uhr befinden sich zwei goldene Widder, die zu jedem Stundenschlag die Köpfe zusammenschlagen. Unter den Widdern sitzt dann noch ein Hahn, der zu jeder 4. Stunde kräht und mit den Flügeln schlägt.

Die Monduhr zeigt die Mondphasen und das Alter des Mondes an. Über der Monduhr schlagen zwei Figuren zu jeder Viertelstunde das "Ratsglöcklein". Die Tierkreisuhr ist alleine ein kleines Meisterwerk. Neben den Tierkreiszeichen und den Monatsnamen wird der Stand der Sonne und des Mondes in den Tierkreisbildern angezeigt. Und in der Mitte ist der jeweilige Wochentag zusammen mit dem sogenannten "Tagesregenten" Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn zu sehen.

Beim Hafenmarktturm blickt der gesamte Turm auf eine schicksalhafte Geschichte. Aus der ursprünglichen gotischen Franziskanerkirche aus dem Jahr 1314 wurde zwischen 1698 und 1727 nur wurde nur der Turm wieder aufgebaut, nachdem die Kirche 1688 von den abziehenden französischen Truppen niedergebrannt worden war. Auf der Turmspitze thront ein handgeschmiedeter Phönix aus der Asche, Symbol für das Wiederaufstehen der Stadt nach dem Luftangriff am 4. Dezember 1944. Täglich um kurz vor 11 Uhr und um 19:20 Uhr, dem Zeitpunkt der Luftangriffe am 10. September 1944 bzw. am 4. Dezember desselben Jahres, ertönen abwechselnd fünf Volkslieder.