ARS Heilbronn zeigt "Auf Biegen und Brechen"
Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau war offiziell die einzige geschlossene Disziplinierungseinrichtung für Jugendliche in der DDR. In der Zeit von 1964 bis 1989 wurden dort über 4000 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren eingewiesen, um bei ihnen einen „Umerziehungsprozess“ einzuleiten. Sie waren jedoch in anderen staatlichen Erziehungseinrichtungen weder negativ aufgefallen noch hatten sie Straftaten begangen. Richterliche Anordnungen für die Einweisungen waren ebenfalls nicht vorgesehen. Eiserne Disziplin und paramilitärischer Drill sollten eine Verhaltensänderung erzwingen mit dem Ziel, sich der „sozialistischen Lebensnorm“ unterzuordnen. Auf dreizehn Rollups dokumentiert die Ausstellung die Geschichte des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau und den menschenunwürdigen Alltag der dort untergebrachten Jugendlichen. Die Abendrealschule Heilbronn befasst sich seit Jahrzehnten projektartig mit besonderen Aspekten der DDR-Diktatur. Für die Ausstellung hat die Klasse II c in fächerverbindender Weise die Vorbereitung und Ausrichtung übernommen und natürlich gemeinsam mit Realschullehrer Martin Heigold Grit Poppes Buch ‚Weggesperrt‘ gelesen. TG
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