CSD in Heilbronn
Heilbronn von seiner bunten Seite
Heilbronn (23. August 2023) – Am vergangenen Sonntag fand eine CSD-Demo für Freiheit, Toleranz und Selbstbestimmung in Heilbronn statt. Rund 200 Menschen trafen sich auf dem Kiliansplatz und zogen durch die Innenstadt auf den Platz am Bollwerksturm zum Familienfest „Familie ist vielfältig“. Dort gab es neben Live-Musik und Kinderschminken auch Reden und Info-Stände. So konnten sich die Besucher*innen am Pavillon von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Heilbronn über die Grünen Positionen zur Queer- sowie Familienpolitik informieren.
Breites Bündnis für Vielfalt
Der CSD sowie das Familienfest fanden auf Initiative lokaler Organisationen, die sich für die Rechte queerer Menschen einsetzen, statt; darunter das Netzwerk gegen Rechts Heilbronn, das unter anderem von Grünen Kreisverband Heilbronn sowie der GRÜNEN JUGEND Heilbronn unterstützt wird.
Anlass war ein Versuch von Querdenken-Gruppen, den Begriff „CSD“ für sich einzunehmen und zu instrumentalisieren. Ihrem Demonstrationsaufruf folgten jedoch gerade einmal ein Dutzend Personen.
Nachdem die deutlich stärker besuchte Gegendemo am Bollwerksturm angekommen war, fanden Redner*innen verschiedener Institutionen unter großem Applaus noch einmal klare Worte. Die Querdenken-Demo unter dem Titel „CSD“ anzumelden, sei eine klare Provokation gewesen, hieß es von Seiten der Organisator*innen der Gegendemo.
Grüne Politik für bunte Familien
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzt sich seit Langem für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie nicht binären Menschen (LSBTIQ*) ein. Mit dem Grünenpolitiker Sven Lehmann hat die aktuelle Bundesregierung erstmals einen Queer-Beauftragten ernannt. Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Gleichberechtigung queerer Menschen ist außerdem das am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossene Selbstbestimmungsgesetz, das das seit 1981 geltende Transsexuellengesetz ablöst. Mit dem Selbstbestimmungsgesetz können künftig der Vorname und der Geschlechtseintrag per Selbstauskunft gegenüber dem Standesamt geändert werden. Bisher mussten inter-, transsexuelle und non-binäre Personen ein aufwändiges und entwürdigendes Verfahren durchlaufen, das unter anderem zwei psychologische Gutachten forderte.
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist außerdem die Erweiterung des „kleinen Sorgerechts“ festgeschrieben. Mit dieser und weiteren Maßnahmen, zum Beispiel der Abschaffung des Stiefkindadoptionsverfahrens in Zwei-Mütter-Familien, werden Kinder, die in nicht in traditionellen Kleinfamilien aufwachsen, rechtlich besser abgesichert. Damit passt sich die Gesetzgebung den in der Realität bereits zahlreich gelebten Familienmodellen an.
Mehr Infos zur Grünen Queer- und Familienpolitik gibt es unter www.gruene.de/themen/queerpolitik.
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