Schulwege sicherer machen
MdL Gudula Achterberg: Wer geht, sieht mehr
Kindern einen sicheren und selbständigen Schulweg zu ermöglichen ist das Ziel von Schulwegplänen, die es an allen Grund- und weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg verpflichtend geben muss. Dies regelt der Erlass „Sicherer Schulweg“, dessen Umsetzung regelmäßig geprüft wird. Die aktuellen Daten für den Stadt- und Landkreis Heilbronn liegen der Heilbronner Landtagsabgeordneten Gudula Achterberg vor. Als Sprecherin ihrer Fraktion für Straßeninfrastruktur hat sie auch die so genannte Vision Zero im Blick, also das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten im Straßenverkehr zu reduzieren. „Besonders im Fuß- und Radverkehr ist noch viel zu tun. Deshalb setzt der Sichere-Schulwege-Erlass gerade bei den jüngsten Teilnehmer*innen im Straßenverkehr an“, so Achterberg. Ihre Beobachtung aus dem aktuellen Monitoring: „Im Stadtkreis Heilbronn liegt der Anteil der teilnehmenden 14 Grundschulen, für die schon Gehschulwegpläne vorliegen, bei über 85 Prozent, im Landkreis sogar bei über 93 Prozent (von 72). Die vorliegende Auswertung zeigt, dass überall dort, wo Stadtplanungs- bzw. Ordnungsämter oder die Schulen bereits die Planung in die Hand nehmen, die Arbeit größtenteils geleistet oder auf dem Weg ist. Bei den Radschulwegplänen, die an weiterführenden Schulen verpflichtend gefordert sind, ist noch Aufholbedarf.“
Als Gründe für das Fehlen von Schulwegplänen geben die Schulen unter anderem unzureichende Kenntnisse an, wie die Pläne grundsätzlich erstellt werden, sowie einen zu hohen zeitlichen und personellen Aufwand. MdL Gudula Achterberg möchte hier Lösungen aufzeigen: „Um die Sicherheit von Schüler*innen zu steigern, biete ich Schulen und Kommunen meine Unterstützung an und werde hierzu auf die entsprechenden Institutionen vor Ort zugehen.“ Auf Landesebene wurden bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die selbstaktive und sichere Mobilität von Kindern und Jugendlichen weiter zu stärken und voranzutreiben.
Ein Beispiel ist das Landesprogramm Movers, welches Schulen, Kommunen und auch Eltern in allen Fragen rund um den sicheren Schulweg berät und unterstützt. Ein weiteres hilfreiches Instrument ist der digitale Schulwegplaner-BW, mit dem die Geodaten der Schulwege, aber auch die Gefahrenstellen erfasst werden können. „Mit diesen beiden Portalen stehen gute Werkzeuge für eine praktikable Planung zur Verfügung“, findet Achterberg.
Das Mobilitätsverhalten entwickelt sich bereits in jungen Jahren, wobei insbesondere der tägliche Weg zur Schule eine zentrale Rolle spielt. Das Ziel der Landeregierung ist es daher, dass möglichst viele Kinder den Schulweg zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller zurücklegen. „Das ist gut für die Entwicklung und Gesundheit der Kinder und natürlich auch fürs Klima“, sagt Achterberg. Der selbstaktiv gemeisterte Schulweg wirke aus vielerlei Hinsicht positiv: Bewegung an der frischen Luft fördert sowohl Konzentrationsfähigkeit als auch Immunabwehr. Auch Sozialverhalten und Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler werden gestärkt. Diese Zusammenhänge seien durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Ein weiterer positiver Effekt: Weniger Elterntaxis , die rund um das Schulgelände rangieren, erhöhen die Verkehrssicherheit.
Hintergrund: Das Landesprogramm MOVERS – Aktiv zur Schule
Das ressortübergreifende Landesprogramm MOVERS - Aktiv zur Schule wurde unter Federführung des Verkehrsministeriums gemeinsam mit dem Innenministerium und dem Kultusministerium konzipiert. Das Projekt wird auf Landesebene von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) koordiniert. MOVERS zielt darauf ab, die sichere und selbstaktive Mobilität von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zur Schule zu stärken. Bausteine wie Bike-Pools, SchulRADELN oder die Förderung von Radabstellanlagen werden unter einem Dach gebündelt. Das Ziel: Ein übergreifendes, umfassendes Angebot für Schulen und Kommunen sowie dessen wirkungsvolle Umsetzung in ganz Baden-Württemberg.
Dabei berät und unterstützt das interministerielle Programm Schulen und Kommunen auch direkt vor Ort bei der Umsetzung von Maßnahmen des schulischen Mobilitätsmanagements - auch bei der Erstellung von Schulwegplänen. Schulwegpläne sind Karten, die Eltern und Kindern helfen, einen sicheren Weg zur Schule - zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller - zu finden. Die Erstellung von Schulwegplänen wird im Rahmen der Konzeptförderung mit 50 Prozent der Kosten durch das Land gefördert.
Autor:Gudula Achterberg, Landtagsabgeordnete B90/Die Grünen aus Heilbronn |
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