Demokratie zum Anfassen
NABU zu Besuch beim EU-Parlament

NABUs besichtigen das EU-Parlament | Foto: Foto: NABU | N. Hien

Heilbronn/Straßburg – Wie arbeitet das Europäische Parlament als Stimme der europäischen Bürgerinnen und Bürger? Und wie setzt es sich durch europaweit bindende Entscheidungen für den Naturschutz vor Ort ein? Mitglieder des NABU-Kreisverband Heilbronn haben sich im Vorfeld der EU-Wahl am 9. Juni bei einer Bildungsfahrt mit dem NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle direkt vor Ort in Straßburg ein Bild davon gemacht, wie Demokratie funktioniert. Von ihrem Besuch beim Europäischen Parlament (EP) am 25. April kehrten sie mit wichtigen Impulsen für die eigene Arbeit zurück.

Nach intensivem und kontroversem Austausch mit dem Stuttgarter Rainer Wieland, der seit 1997 Baden-Württemberg im EU-Parlament vertritt und seit 2009 Vizepräsident des Europäischen Parlaments ist, hatte die rund 30-köpfige Delegation Gelegenheit, an einer Plenarsitzung teilzunehmen. Die haupt- und ehrenamtlichen Vertreter*innen von NABU und NAJU verfolgten die elektronische Abstimmung der Abgeordneten über verschiedene Gesetzentwürfe. Im späteren Politik-Rollenspiel konnten die Gäste aus Baden-Württemberg selbst aktiv werden und noch mehr über die Arbeitsweise im EP erfahren. „Aufgeteilt auf fiktive Fraktionen und Ausschüsse haben wir Rechtsvorschriften zu komplexen Problemen, wie dem Zugang zu Trinkwasser im Zeitalter des Klimawandels, ausgehandelt“, berichtet Adolf Monninger, Vorsitzender des NABU Kreisverband Heilbronn. „Sich in die Rolle der Abgeordneten zu versetzen, führte uns die enorme Verantwortung der EU-Politik vor Augen.“

Beim Besuch in Straßburg wurde den NABU-Aktiven einmal mehr deutlich, wie groß die Bedeutung der Europäischen Union für die Artenvielfalt in Baden-Württemberg ist: „Geschätzt haben 80 Prozent unserer Umweltvorgaben ihren Ursprung in Verträgen oder Gesetzen der EU“, so Marco Lutz, Geschäftsführer des NABU Heilbronn-Hohenlohe. Eine wichtige Rolle spielen etwa das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 oder die Wasserrahmenrichtlinie. Hinzu kommen Regelungen über Umweltinformationen, Klagerechte der Umweltverbände oder die Bürgerbeteiligung. „Schnuppert man ein wenig Parlamentsluft und befasst sich intensiver mit der EU, wird einmal mehr klar, was für Natur und Klima bei der EU-Wahl am 9. Juni auf dem Spiel steht“, resümiert Lutz.

Auch in Heilbronn gibt es demnächst die Gelegenheit, sich ausführlich mit der EU-Wahl zu beschäftigen. Am 13.5. um 19 Uhr lädt der NABU zu einer Podiumsdiskussion ins Heinrich-Fries-Haus zu einer Podiumsdiskussion mit Kandidaten zur EU-Wahl ein. Auch Rainer Wieland wird dort wieder vertreten sein. „Im Austausch mit Herrn Wieland sind noch einige Punkte offen geblieben. Ich hoffe, dass wir diese in Heilbronn nochmal aufgreifen können.“, so Clara Staß vom NAJU-Landesvorstand, die in Straßburg dabei war und gemeinsam mit dem NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle ebenfalls auf dem Podium in Heilbronn sein wird.

Autor:

NABU Bezirk Heilbronn-Hohenlohe aus Heilbronn

Lixstr. 10, 74072 Heilbronn
+49 176 45913880
marco.lutz@nabu-bw.de
Webseite von NABU Bezirk Heilbronn-Hohenlohe
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