Die Bobath-Therapie
Was steckt hinter dem physiotherapeutischen Ansatz?
Heute kommt Sebastijan ins ASB-Therapiezentrum im Schwabenhof in Heilbronn. Das Kind ist 11 Monate alt. Während der Behandlung erklärt Susen Herms, eine der beiden Bobath-Therapeutinnen, das Wichtigste sei zunächst etwas zu finden, das dem Jungen Spaß mache. Ob Stapelbecher oder Turnschuhe der Therapeutin - hier geht es ums Spielerische. Ziel ist, das Kind dazu zu bringen, sich eigenständig von der Rückenlage in die Seitenlage zu drehen und dann ins Sitzen zu kommen. Dabei soll es die Seite nutzen, die es bisher vermieden hat. Das Bobath-Konzept ist eine neurophysiologische Methode zur Behandlung von Kindern mit motorischen Störungen, Entwicklungsverzögerungen oder neurologischen Beeinträchtigungen. Bei einer Sitzung sollen sensomotorische Lernprozesse angeregt werden. Ein 11 Monate altes Kind müsse eigenständig sitzen können oder in den Kniestand gehen. Sollte es bis zum zweiten Lebensjahr seine Entwicklungsverzögerungen nicht aufholen, geht es in eine größere Diagnose-Schleife. Dann folgt der Austausch mit Eltern, Ärzten und Kindergarten, um Förderungsmöglichkeiten im Alltag durchzugehen. Wichtig findet Herms, Eltern einfach Anleitungen zu geben, um die Entwicklung zu Hause zu unterstützen. Manchmal reiche schon der Tipp, den Maxi-Cosi auf der anderen Seite im Fond zu befestigen, damit sich der Kopf einmal in die andere Richtung drehe. Die Bobath-Therapie erhält ein Kind 2-3mal die Woche. Auch Erwachsenenbehandlungen werden hier durchgeführt.
Autor:ASB Region Heilbronn-Franken aus Heilbronn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.