Albverein Kupferzell

125 Jahre - Jubiläumsfeier der Ortsgruppe Kupferzell im Schwäbischen Albverein e.V.

1899 war das Gründungsjahr der Ortsgruppe Kupferzell.
Damals traten sieben Männer als Mitglieder ein, und das blieb auch so noch lange Zeit, sodass der Albverein nur für Männer interessant war. Und der Schwerpunkt lag, auch beim Hauptverein, auf dem Wandern und der Gewinnung von Naturfreunden.
Wo aber steht heutzutage der Schwäbische Albverein e.V., Mitglied im Deutschen Wanderverein e.V., außer für Wanderungen, Pflege der Natur, der Tradition und der Kultur? Wirbt er inzwischen auch für ein anderes Klientel wie „nur“ Männer?
Auf diese Aspekte ging Christina Hansel, die erste Vorsitzende und engagierte Familienwartin der Ortsgruppe Kupferzell am Sonntag, 21.7.2024 am Alten Rathaus in Feßbach in ihrer Begrüßungsrede ein.
Am Beispiel zweier Lieder, von den anwesenden Gästen aus Kupferzell und näherer Umgebung gesungen, mit musikalischer Unterstützung mit der Harmonika durch Manfred Goldbaum, Fachwart für Kultur im Hohenlohe Gau, wurden die verschiedenen Zeitgeister von damals und heute besonders deutlich: Zuerst wurde die Albvereins-Hymne oder auch Albvereinslied, getextet von Eugen Nägele – mehr oder weniger gekonnt – angestimmt, und man konnte deutlich, auch verbal, den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts erkennen.
Danach sangen und pfiffen die Anwesenden, ebenfalls durch Manfred Goldbaum unterstützt, ein spritziges Wanderlied für Junggebliebene, Kids und Familien. Dieses Lied hat der Deutsche Wanderverein e.V. erst vor Kurzem bei dem Liedermacher Reinhard Horn in Auftrag gegeben und es zeigt, sowohl von der Melodie als auch von der Sprache her, wohin heutzutage der Verein tendiert.
Durch diese zwei Lieder wird selbst dem letzten Zweifler klar, dass der Albverein entschlossen ist, neue Wege in die Moderne zu gehen und andere Interessenten wie Frauen, Kids, Teenies und Familien mit seinem Programm anzusprechen. Und so gibt es im Bereich Wandern auch längst nicht mehr nur  d i e Wanderung, sondern „Wandern nach Feierabend“, „Familienwanderungen“, „Wandern für Frauen“, „Sport-Wanderungen“ „Gesundheitswanderungen“ und noch viele andere mehr. Und für jeden Interessierten hält neuerdings der Albverein auch spezifisch zugeschnittene Aktionen zum Thema Natur und Wohlbefinden im weitesten Sinn, auch in Innenräumen bereit.
Deshalb bot die Ortsgruppe auch im Festprogramm am Sonntag unter Simon Schickert Qigong auf der grünen Wiese an, eine östliche Methode, um neue Lebensenergie zu bekommen (Qi oder Chi = Luft, Atem, Wind). Einige der freiwillig Mitmachenden empfanden das Qigong als entspannend und als neuen „Energie-Tank“.
Von den geladenen Gästen waren außer dem Gauvertreter und dem Rathauschef auch Gemeinderäte und Vereinsvorstände anwesend sowie andere VIPs des öffentlichen Lebens in Kupferzell.
Nach dem Mittagessen und der Begrüßungsrede der Vereinsvorsitzenden richteten Bürgermeister Christoph Spieles, Manfred Goldbaum in der Funktion des stellvertretenden Gauvorsitzenden und Jürgen Egner vom Rathausverein Feßbach im Auftrag aller örtlichen Vereine Grußworte an den Jubiläumsverein und überreichten je einen Scheck oder Geldbetrag im Kuvert. Und vom Hauptverein gab es eine vom Präsidenten Rauchfuß unterschriebene und gerahmte Urkunde an die Vereinsvorsitzende Hansel. Bürgermeister Spieles hatte noch einen Baum im Container mit dem harmonischen und bezugsreichen deutschen Namen „Sieben-Söhne-des-Himmels“ mitgebracht, der, ohne es zu wissen, an die sieben Gründungsmitglieder erinnert. Nach der Aussage des Bürgermeisters soll dieser Baum in einer gemeinsamen Aktion am neu erstellten Wanderweg zur Erinnerung an das Jubiläum gepflanzt werden.

Trotz des schwülen Tages blieben einige Gäste und Mitglieder noch bis in die Abendstunden bei Kaffee und Kuchen, Bier, Wein und anderen Getränken sitzen. Und, wer Lust und Interesse hatte, konnte im Innenraum sich eine Bildershow, auch aus früheren Jahren, von Wanderungen und anderen Aktionen des Jubiläumsvereins anschauen.