Unterwegs in Neuenstadt
Teil 5, im Stadtteil Bürg
Vom oberen Torturm in Neuenstadt habe ich das Schloss Bürg gesehen. Da ist in mir schon der Wunsch gekeimt dieses Schloss näher anzuschauen. Ich wusste, dass es in Privatbesitz ist, hatte aber die Hoffnung es trotzdem von nahem anschauen zu können.
Bürg, ein Stadtteil von Neuenstadt, hat seinen Namen wohl tatsächlich von der Burg. Denn die Besiedlung von Bürg geht auf eine Burg der Herren von Gosheim (Gochsen) aus dem 11. Jahrhundert zurück.
Ab 1334 war die Burg dann in Ganerbenbesitz. Zu den Ganerben zählten die Herren von Gemmingen, die Herren von Aschhausen, die Herren von Beutingen, die Greck von Kochendorf, die Herren von Talheim und die Herren von Weinsberg. 1456 kam dann die Burg in den alleinigen Besitz der Herren von Gemmingen. Um die Burg herum siedelten sich die Bediensteten an und damit gründete sich ein Ort. Bis 1806 übten die Herren von Gemmingen die Ortsherrschaft aus. Das heutige Schloss geht auf einen Herrensitz zurück, den Eberhard von Gemmingen 1545 erbauen ließ. Der spätgotische Steinbau mit Treppengiebel hat schon einiges überstehen müssen. Z. B. einen Brand 1646 während des Dreißigjährigen Kriegs, aber auch Artilleriebeschuss und Plünderung während des Zweiten Weltkriegs. Heute wohnt dort der Freiherr von Mentzingen, ein Enkel des Freiherrn von Gemmingen-Hornberg.
Obwohl der Ort sehr klein war, bekam er 1650 eine eigene Kirche. Sogar einen Pfarrer gab es ab 1766. Und somit wurde 1767 auch ein Pfarrhaus errichtet. Später diente es als Rathaus. Heutzutage ist es wohl das Gemeindehaus. Die Kirche im frühbarocken Stil besitzt die Grabdenkmäler der Herren von Gemmingen. Leider war sie geschlossen. Und ich habe mich endgültig auf den Heimweg gemacht. Und irgendwann schau ich mir noch die anderen Stadtteile von Neuenstadt an.
Autor:Daniela Somers aus Untergruppenbach |
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