Affaltrach
Unterwegs in Affaltrach
Erstmals erwähnt wurde Affaltrach im Jahr 1254. Damals gehörte der Ort den Grafen von Löwenstein und den Herren von Weinsberg. Der löwensteinische Teil war von 1278 bis 1805 im Besitz des katholischen Johanniterordens, der sich später in den Malteserorden wandelte. Die erste Stadt- und Gerichtsordnung stammt von 1586. Seit dem 17. Jhr. ist auch eine jüdische Gemeinde belegt. Zu der auch die Juden von Eschenau gehörten. Es gab im Ort eine Synagoge, die kaum zerstört wurde. Erbaut 1851 beherbergt das Haus heute ein Museum zur Geschichte der Juden. Das Museum ist hochinteressant und gibt auch Einblick in das Schicksal vieler jüdischer Gemeindemitglieder. Das Haus wurde nicht sehr schwer verwüstet, weil im Obergeschoss damals schon eine nichtjüdische Familie wohnte. Nur im Untergeschoss und im Gebetsraum gab es Verwüstungen. Denn dort wohnte zu der Zeit eine jüdische Familie. Die alte Synagoge hatte damals, außer dem Gebetsraum, auch Schulräume. Im Obergeschoss eine Wohnung und im Keller ein Mikwe (rituelles Tauchbad).
Affaltrach hat aber auch ein sehr schönes Schloss. Ursprünglich erbaut als Kommendehaus des Ordens, wurde es im 14. und 15. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut. zwischen 1480 und 1507 wurde es erneuert und später noch vielfach umgebaut. Nach vielen wechselnden Besitzer, kaufte die Familie Baumann das Anwesen im Jahr 1928 und eröffnete dort eine Schlosskellerei, die noch heute dort besteht. Aber Affaltrach hat auch eine sehr schöne Ev. Kirche. Die Johanneskirche wurde im Jahre 1400 errichtet. Ab 1750 wurden der Turm erneuert und der Chor angebaut. Ich finde die Kirche hat eine wunderschöne Form. Sie hat einen neobarocken Turmaufbau in Form eines Oktogons mit welscher Haube. Zum Glück war sie geöffnet und ich konnte mich ein wenig umschauen. Die kath. Kirche St. Johann Baptist wurde erst 1899 eingeweiht. Zuvor war die Johanneskirche eine Simultankirche. Im Gegensatz zur Ev. Kirche ist die Kath. Kirche im Stil des Historismus (Spätromanik und Frühgotik), eher schlicht. Leider war sie nicht geöffnet. In Affaltrach waren zu früheren Zeiten also Evangelische Kirche, Katholische Kirche und die Jüdische Synagoge sehr eng beieinander. Mir wurde durch die nette Frau im jüdischen Museum erzählt, dass es ein friedliches Miteinander gab. Vor der Machtübernahme der Nazis.
Was es alles in diesem kleinen Ort zu sehen gibt, hat mich wirklich erstaunt!
Autor:Daniela Somers aus Untergruppenbach |
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