Vortrag von Dr. Christiane Twiehaus
Synagogenarchitektur in Deutschland
Synagogen existieren als eigenständige Gebäude seit dem Mittelalter in Deutschland. Frau Dr. Twiehaus fesselte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Hilfe eines reich bebilderten und chronologisch aufgebauten Vortrags. Vom ersten Tempel aus der Mitte des 10. Jh. vor Chr. bis heute stellte sie die Grundlagen des Synagogenbaus anschaulich dar. Kennzeichen von mittelalterlichen Synagogen war die rechteckige Form, wobei es bis ins 15. Jh. noch abgetrennte Anbauten für Frauen gab. Die Synagogen in Worms bzw. Köln zeigen dies. Die Ausrichtung der Bauten von West nach Ost und die mittige Anordnung der Bima (Lesetisch für die Tora) in direkter Linie zum Toraschrein (Schrank für die Torarolle) ist bis heute prägend für den Innenraum. Seit dem 19. Jh. gab es Emporen für Frauen. Äußerlich waren die Synagogen des 18. Jh. noch häufig von maurischen Stilelementen gekennzeichnet, während sich die Bauten des 19. Jh. dann an den Baustilen romanischer bzw. gotischer christlicher Kirchen orientierte. Man wollte keine Außenseiterposition mehr einnehmen. Eine Anpassung an bestehende Baustile der Zeit standen im Vordergrund. Seit dem 20. Jh. sind zeitgenössische Strömungen markanter Bauformen kennzeichnend für die Baugattung der Synagoge.
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