Akkordeon Oedheim Wertungsspiel Markgröningen

Hervorragend

Genau 20 Jahre nach unserem letzten Wertungsspiel wagten wir uns, das 1. Orchester des Akkordeonverein Oedheim e.V., wieder an solch ein Abenteuer. Unser Dirigent Johannes Grebencikov ermutigte uns am Landeswettbewerb Baden-Württemberg für Akkordeonorchester und -ensembles am 13. Mai 2023 in Markgröningen teilzunehmen. Die neu eingeführte „freie Kategorie“ versprach entspanntes Musizieren, genau das richtige für uns und ein Kontrast zu der üblichen Wertungsspielliteratur. Wir hatten gehofft viele Orchester zu treffen und in „unserer“ Kategorie ein Wettkampffeeling zu verspüren. Leider hat Corona auch in der Akkordeongemeinschaft seine Spuren hinterlassen, so dass nur wenige Orchester den Weg nach Markgröningen fanden und wir die einzigen Teilnehmer waren, welche entspanntes Musikzieren den Vorzug zur Originalliteratur gaben.
Zur Mittagszeit angereist konnten wir die meisten Orchester anhören, bevor wir uns für eine kurzes Einspielen zurückzogen. Einmal kurz in piano die Sache durchgespielt und schon waren die Vorbereitungen abgeschlossen. Man wollte ja auch kein Auftritt der anderen Orchester verpassen.
Als letztes Orchester wurden wir mit einem Schmunzeln und dem Verweis, dass das Stück eher der Unterhaltungsmusik zugeordnet werden darf, angekündigt. Johannes hatte sich dem Stück entsprechend „leger“ gekleidet und punktete schon vor dem Auftritt mit seinen gelben Schuhen.
„Ray Charles in Concert“, ein Arrangement von Wolfgang Ruß versprach zumindest anspruchsvolle Unterhaltungsmusik, so dass der volle Saal gespannt war, was wir da „exotisches“ aufführen wollen.
Wir konnten das Publikum mit unserer Dynamik im Spiel und der Interpretation der Notenvorlage jedoch restlos überzeugen. Langanhaltender Applaus zeigte uns gleich, dass unser Auftritt wohl doch nicht so schlecht angekommen sein musste.
Bei der Preisverteilung wurde es uns dann doch etwas kribbelig. Die Pokale waren schnell verteilt und wir warteten immer noch auf unsere Bewertung. Die Unsicherheit war groß, wie die Wertungsrichter das Gespielte in der „freien Kategorie“ beurteilen würden. Es gab keine Punkte, sondern nur Noten, so dass vermutlich der Gesamteindruck bewertet wurde. Die Spannung wuchs bis schließlich verkündet wurde, dass wir das Prädikat „hervorragend“ für unsere Auftritt zugesprochen bekamen. Die höchstmögliche Note, was uns alle dann doch etwas überraschte. Die Freude war groß, eine solche Jurybewertung bekommen zu haben. Es hatte sich wieder gezeigt, dass ein bisschen Mut neue Wege zu gehen belohnt werden kann. Johannes hat es wieder einmal geschafft uns das Stück in einer Weise näher zu bringen, dass auch aus vermeintlich einfachen Noten Musik entsteht, welche begeistert. Die freie Kategorie erlaubt es auch vom Arrangeur „vorgeschlagene“ Artikulationen abzuändern und interessante Effekte einzubauen, damit das Stück nie langweilig wirkt. Es bleibt zu hoffen, dass mehr Orchester Mut finden werden zukünftig an Wertungsspielen teilzunehmen. Die „freie Kategorie“ kann ein Einstieg sein. ws