Sexualisierte Gewalt verhindern
Präventionsschulung

An zwei Abenden bzw. einem Samstag konnten ehrenamtlich Mitarbeitende des Ev. Kirchenbezirks und des Ev. Jugendwerkes Öhringen eine Präventionsschulung zum Thema Kinderschutz besuchen. 47 Teilnehmende beschäftigten sich mit Themen wie Nähe und Distanz, Begrifflichkeiten wie Grenzüberschreitung, Übergriff und Missbrauch, Täterstrategien und Vorgehensweisen im Verdachtsfall.
Für die Teilnehmenden kein einfaches Thema. Aber ein wichtiges, wie die Referenten Pfarrer David Mayer aus Pfedelbach und Jugendreferentin Lena Bertsch während der Schulung immer wieder betonen. Vielen ist das Thema zumindest aus den Medien bekannt. Immer wieder erschüttern Skandale besonders auch im kirchlichen Bereich die Gesellschaft. Missbrauch Schutzbefohlener egal in welcher Form darf kein Tabuthema sein und bleiben. Dem Ev. Kirchenbezirk Öhringen ist es ein Anliegen, seine Mitarbeitenden zu sensibilisieren und präventiv zu Arbeiten. Angebote der Kinder- und Jugendarbeit sollen Räume bieten, in denen Teilnehmende einen geschützten Rahmen erfahren. Grenzverletzendes und übergriffiges Verhalten wird nicht geduldet.
Um den Teilnehmenden erstes Wahrnehmen ihrer eigenen Grenzen zu ermöglichen, wurden verschiedene Übungen durchgeführt. In Paaren probierten die Teilnehmenden aus, wie viel Distanz sie für ein gutes Gespräch brauchen, wann ihnen die Nähe zu groß wurde, und was passiert, wenn das Gegenüber diese Grenzen bewusst missachtet. Schnell wurde klar: Grenzen sind subjektiv, dürfen aber klar kommuniziert werden. Anhand von verschiedenen Fallbeispielen konnten die Teilnehmenden Situationen aus dem Alltag bewerten. Ist es eine Grenzüberschreitung, wenn Mitarbeitende Teilnehmende auf Freizeiten körperlich zum Duschen zwingen, wenn es aus hygienischer Sicht dringend nötig ist?
Theoretische Grundlagen erhielten die Teilnehmenden von Elke Hammel. Sie ist Leiterin der Infokoop im Hohenlohekreis (Fachberatung mit Schwerpunkt sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen und häusliche Gewalt, von der Mädchen und Jugend betroffen sind). Ihr Vortrag machte betroffen, wenn man die Zahlen der von sexuellem Missbrauch betroffenen Kinder und Jugendlichen hört. Allein 48 neue Fälle pro Tag werden registriert. Neben Täterstrategien erfuhren die Teilnehmenden auch, welche Vorgehensweisen betroffene Kinder annehmen können und welche Denkmuster sie entwickeln können.
Zum Abschluss der beiden Schulungen gab Pfarrer Mayer eine Einführung ins Kinderschutzkonzept des Kirchenbezirkes. Dieses gilt für den Kirchenbezirk inklusive Jugendwerk und Kirchengemeinden. In ihm sind die Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen im Kirchenbezirk, aber auch beim Oberkirchenrat und dem Landkreis vermerkt.
Die Rückmeldung zu diesen Schulungen war durchaus positiv, auch wenn das bei diesem schweren Thema eine spannende Formulierung ist. Aber gerade deshalb sind sie notwendig, um Kinder und Jugendliche zu schützen und konsequent handeln zu können, wenn sich Verdachtsmomente erhärten.

Autor:

Evangelisches Jugendwerk Bezirk Öhringen aus Öhringen

Am Bahndamm 22, 74613 Öhringen
+49 7941 98311
info@ejw-oehringen.de
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