Namibia Unterstützung e.V.
Unsere dreimonatige Zeit in Namibia (Teil2)

Abgesehen von den 12 Personen, über die ich im ersten Teil geschrieben habe, haben wir auch unsere anderen Projekte weiterentwickelt.
A) Unsere 80 unterstützten Schüler in den Schülerheimen
Wieder haben wir sie alle besucht und versucht etwas Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Jeder von ihnen bekam eine Kleinigkeit, sie konnten über ihren Alltag reden und ich habe für sie gebetet. Leider sind besonders die Sekundarschüler sehr schlecht in ihren schulischen Leistungen. Ich vermute das liegt sowohl bei Schü-lern und Lehrern an der Arbeitseinstellung und den zwei verlorenen Corona-Jahren. Aber darüber spricht niemand. Es wird nur geschimpft. Mit allen unseren Verantwortlichen für die Schüler haben wir uns getrof-fen. Da wir keine Sozialarbeiter anstellen wollen, können wir uns nicht mehr um die ganz schwachen und unwilligen Schüler kümmern, sondern müssen aus der Gruppe der Bedürftigen, die etwas Besseren aussu-chen und diejenigen, die gefördert werden wollen. Die noch Schwächeren und Unwilligen sind eine verlorene Generation (mit Alkohol, Drogen und Kleinkriminalität).
Aber einige Ursachen dazu liegen auch im derzeitigen namibischen Schulsystem begründet: Die vielen langen Examen am Ende eines jeden Halbjahres und die vielen Probeexamen davor verkürzen die Unter-richtszeit enorm. Schüler müssen so oft allein lernen, da die Lehrer mit den Korrekturen beschäftigt sind und „natürlich“ keinen Unterricht machen können. Diese langen Zeiten ohne Lehrer im Klassenzimmer bringt wenige hochmotivierte Schüler voran, aber die meisten werden dadurch faul und tun gar nichts mehr. Insgesamt müssen wohl Lehrer in den Staatsschulen wieder mehr in ihren Klassen präsent sein und die Schüler auf die anspruchsvollen externen Examen in den Klassen 9 und 11 vorbereiten. Auch Eltern beklagen sich mehr und mehr, dass es so viele Ferien und freie Wochenenden gibt, in denen die Schülerheime geschlossen sind, und sie ihre Kinder oft über weite Entfernungen abholen müssen.
B) Unsere acht Auszubildenden
Mit Hilfe der 1:1-Patenschaften zwischen Ihnen als Spender und jungen Menschen in Namibia wollen wir einfache 2-3-jährige handwerkliche Ausbildungen ermöglichen. Die ersten drei Auszubildenden werden die-ses Jahr fertig, zwei Maurer und ein Bürokaufmann. Die beiden Maurer haben sehr viel Praktisches gelernt und auch schon eigene Arbeiten annehmen können. Leider haben beide ihre Matheprüfung nicht bestanden und mussten diese nun erst nachholen, bevor sie das neue Examen schreiben durften. Nun arbeiten sie schon selbstständig und bekommen – soweit sie es in Anspruch nehmen – auch Hilfen für die weiteren Prü-fungen. Auch Emil muss eine Prüfung wiederholen, wird aber hoffentlich als Bürofachkraft eine Arbeit fin-den. Die ersten Erfahrungen zeigen uns, dass das Niveau der handwerklichen Ausbildungen höher ist, als wir vorher dachten. So können wir für nächstes Jahr einen Schulabbrecher nur auf eine halbjährige Ausbildung ohne anspruchsvolle Prüfung schicken. Falls er sich da bewährt, werden wir weitersehen.
C) Unsere Vereinszweigstelle in Namibia
Leider sind wir mit der Registrierung unseres Vereins in Namibia immer noch nicht viel weiter. Es geht wohl nur über den neuen siebenköpfigen Verein, den wir vorletztes Jahr schon gegründet hatten, der aber immer noch nicht genehmigt ist. So waren wir (Margret, Magthe und ich) wieder bei Frau Gawanas, der Sozialarbeiterin in Omaruru, und sie hat gefühlt 50 Telefongespräche geführt, um endlich herauszufinden, warum die Registrierung so lange dauert. Schließlich erfuhr sie von einem Ausschuss, der noch Änderungen an der Satzung wünscht. Das Logo mit dem afrikanischen Gesicht und mit den deutschen Ausdrücken darf in Namibia nicht verwendet werden. Auch darf im Namen das Christliche nicht vorkommen, da es eine allge-meine soziale Organisation ist und keine kirchliche. Die Vereinsmitglieder müssen nun überlegen, wie wir damit umgehen.

So viel für heute. Nächste Woche gibt es den dritten abschließenden Teil, in dem ich auch über die Beziehungen von Pfedelbach Untersteinbach und Pfedelbach Heuberg zu Okombahe berichten werde.

Vielen Dank für Ihr Interesse an den Menschen in Namibia.
Falls jemand von Ihnen unsere laufenden Projekte des Vereins mit unterstützen will, können Sie gerne auf unser Vereinskonto überweisen:
Sparkasse Hohenlohekreis, IBAN: DE57 6225 1550 0220 0211 06
Schreiben Sie uns unter kontakt@namibia-verein.de.
Mehr Informationen finden Sie unter der Vereinshomepage www.namibia-verein.de
Joachim Knoche, 1. Vorsitzender, Tel 07949 940269

Autor:

Namibia Unterstützung - Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit e.V. aus Pfedelbach

Unterhöfener Str. 11, 74629 Pfedelbach
+49 7949 940269
kontakt@namibia-verein.de
Webseite von Namibia Unterstützung - Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit e.V.
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.